Charles Taylor droht der Prozess in London

publiziert: Donnerstag, 15. Jun 2006 / 21:09 Uhr

London - Der geplante Kriegsverbrecherprozess gegen den liberianischen Ex-Diktator Charles Taylor vor einem UNO-Gericht ist ein grosses Stück näher gerückt. Grossbritannien erklärte sich bereit, Taylor bei einer Verurteilung in Haft zu nehmen.

Liberias Ex-Präsident Charles Taylor könnte eine Haftstrafe in einem britischen Gefängnis verbüssen.
Liberias Ex-Präsident Charles Taylor könnte eine Haftstrafe in einem britischen Gefängnis verbüssen.
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Der 58-jährige Ex-Präsident könnte eine Haftstrafe in einem britischen Gefängnis verbüssen, erklärte Aussenministerin Margaret Beckett in London. Taylor soll sich in Zusammenhang mit dem Bürgerkrieg in Sierra Leone wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit verantworten.

Derzeit sitzt er in Sierra Leone in Haft. Beckett erklärte, damit solle die «absolute Entschlossenheit» unterstrichen werden, mutmassliche Kriegsverbrecher zur Rechenschaft zu ziehen. Das britische Parlament muss dem Entscheid noch zustimmen.

London kam damit einer Bitte von UNO-Generalsekretär Kofi Annan nach. Andere Länder wie Dänemark, Österreich und Schweden hatten eine Aufnahme des früheren Diktators abgelehnt. Der Prozess soll in den Räumen des Internationalen Strafgerichtshofs in Den Haag stattfinden.

Exil und Flucht nach Bürgerkrieg

Taylor hatte 2003 Zuflucht in Nigeria gesucht. Sein Rückzug ins Exil ermöglichte damals das Ende des 14 Jahre dauernden Bürgerkriegs in Liberia. Im März erklärte sich Nigeria dann erstmals zur Auslieferung bereit, woraufhin Taylor zu fliehen versuchte. Er wurde jedoch kurz darauf gefasst.

Der liberianische Ex-Präsident muss sich wegen seiner Unterstützung der Rebellenbewegung RUF verantworten, die dafür berüchtigt war, ihren Opfern Körperteile abzuschlagen. In dem elf Jahre dauernden Krieg in Sierra Leone, der bis 2002 dauert, kamen 20 000 Menschen ums Leben.

(bert/sda)

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