Chatami missbilligt Todesurteil gegen Akademiker Aghajari

publiziert: Mittwoch, 13. Nov 2002 / 15:47 Uhr / aktualisiert: Mittwoch, 13. Nov 2002 / 16:47 Uhr

Teheran - Nach tagelangen Studentenprotesten hat auch der reformorientierte iranische Präsident Mohammed Chatami das Todesurteil gegen den Akademiker Hashem Aghajari missbilligt.

Das Urteil hätte nie gefällt werden dürfen, so Chatami, der iranische Präsident.
Das Urteil hätte nie gefällt werden dürfen, so Chatami, der iranische Präsident.
Der Richterspruch sei unangemessen, sagte Chatami der amtlichen Nachrichtenagentur IRNA.

Der Teheraner Universitätsprofessor Aghajari hatte es zuvor abgelehnt, eine Berufung gegen das Urteil einzulegen.

Seine Ehefrau erklärte, er werde auch nicht um Begnadigung bitten, weil er unschuldig sei.

Aghajari war vergangene Woche zum Tode verteilt worden, weil er die Herrschaft der islamischen Geistlichen in Frage stellte.

Das Urteil hätte nie gefällt werden dürfen, sagte Chatami.

Er äusserte die Hoffnung auf ein angemessenes Ende des Konflikts.

Der Verurteilte selbst erklärte zu seiner Weigerung, gegen das Urteil Berufung einzulegen, er sei bereits während des Krieges gegen Irak bereit gewesen, als Märtyrer zu sterben. Wenn die Justiz das Urteil für gerecht halte, solle es umgesetzt werden.

In den vergangenen vier Tagen hatten in Iran mehrere tausend Studenten gegen das Todesurteil und für mehr Meinungsfreiheit protestiert.

Die Studenten forderten eine Revision des Urteils. Es handelte sich um die grössten Kundgebungen seit drei Jahren.

Der oberste geistliche Führer Ali Chamenei hatte sich am Montag in den verschärften Machtkampf zwischen konservativ-islamischen Kräften und den reformorientierten Anhängern von Chatami eingeschaltet.

Im Staatsfernsehen drohte er mit dem Einsatz der Volksmacht, unter der in Iran bewaffnete Revolutionsgarden und andere Milizen verstanden werden. Sie waren zuletzt Mitte 1999 gewaltsam gegen öffentliche Stundenten-Demonstrationen vorgegangen.

Hunderte wurden damals ins Gefängnis gesteckt.

Die innenpolitische Krise hatte sich Mittwoch vergangener Woche verschärft, als das reformorientierte Parlament einem Gesetzentwurf zustimmte, mit dem Chatami gegenüber dem konservativen Wächterrat gestärkt werden soll.

Der Präsident versucht seit seinem Amtsantritt 1997, Reformen des islamischen Staates durchzusetzen.

(bsk/sda)

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