Chef der Militärjunta in Guinea nach Anschlag verletzt

publiziert: Freitag, 4. Dez 2009 / 08:01 Uhr / aktualisiert: Freitag, 4. Dez 2009 / 23:13 Uhr

Conakry - Gut zwei Monate nach der gewaltsamen Niederschlagung von Bürgerprotesten in Guinea hat der Militärmachthaber des westafrikanischen Landes einen Mordanschlag überlebt. Moussa Dadis Camara wurde ausser Landes gebracht, nachdem ein Offizier auf ihn geschossen hatte.

Die Demonstranten protestierten gegen die Pläne von Junta-Chef Camara, bei der für Januar geplanten Präsidentenwahl anzutreten. (Archivbild)
Die Demonstranten protestierten gegen die Pläne von Junta-Chef Camara, bei der für Januar geplanten Präsidentenwahl anzutreten. (Archivbild)
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Der Präsident sei zur ärztlichen Behandlung nach Marokko geflogen worden, sagte Informationsminister Idrissa Cherif im staatlichen Fernsehen. Die Junta erklärte, Camara habe einen Streifschuss am Kopf erlitten, schwebe aber nicht in Lebensgefahr.

Nach Angaben des Präsidenten von Burkina Faso, Blaise Compaore, wird sich Camara dagegen wahrscheinlich einer Operation unterziehen müssen. Sein Zustand sei heikel, aber nicht aussichtslos, sagte Compaore unter Berufung auf den Leibarzt Camaras. Compaore hatte im Guinea-Konflikt vermittelt.

Ein Sprecher der Junta sprach in einem Interview mit dem Sender France 24 von einem «Komplott» gegen den Militärchef. Die festgenommenen «Verschwörer» würden verhört, einige seien noch flüchtig.

Dazu gehörte vermutlich auch der mutmassliche Attentäter, Camaras Adjutant Abubacar Sidiki Diakité alias Tumba. Zunächst war die Festnahme des Offiziers gemeldet worden.

Unblutiger Staatsstreich

Camara hatte sich vor elf Monaten nach dem Tod von Präsident Lansana Conte in einem unblutigen Staatsstreich an die Macht geputscht. Tumba war sein Sicherheitschef. Seit dem Massaker vom 28. September stand dieser massiv unter Druck.

Rund 50'000 Demonstranten hatten damals gegen Camaras Pläne protestiert, bei der nächsten Präsidentenwahl anzutreten. Nach Angaben zahlreicher Augenzeugen war Tumba einer der Drahtzieher der blutigen Niederschlagung der Proteste. Nach offiziellen Angaben wurden bei dem Massaker 56 Zivilisten getötet und 934 weitere Menschen verletzt.

Ein Diplomat berichtete, die Junta habe versucht, Tumba festzunehmen. Daraufhin habe dieser auf Camara geschossen.

In Guinea soll Ende Januar ein neuer Präsident gewählt werden. Seit dem Blutbad der Sicherheitskräfte ist die Lage im Land äusserst angespannt.

(zel/sda)

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