«Sicherer» Aufenthaltsort

Chen verlässt US-Botschaft in China

publiziert: Mittwoch, 2. Mai 2012 / 11:35 Uhr / aktualisiert: Mittwoch, 2. Mai 2012 / 20:02 Uhr
Blinder chinesischer Aktivist Chen verlässt US-Botschaft.
Blinder chinesischer Aktivist Chen verlässt US-Botschaft.

Peking - Der blinde chinesische Bürgerrechtler Chen Guangcheng hat die US-Botschaft in Peking verlassen. Er tat dies nach eigenen Angaben, nachdem die chinesischen Behörden mit der Tötung seiner Frau drohten.

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Kurz nach dem Verlassen der US-Botschaft erhob Chen schwere Vorwürfe gegen die chinesischen Behörden. Der Nachrichtenagentur AP sagte er per Telefon aus dem Spital, chinesische Stellen hätten damit gedroht, seine Frau totzuschlagen, sollte er nicht aus der Botschaft kommen.

US-Diplomaten sagten, sie hätten keine Kenntnis von einer Todesdrohung gegen Chens Frau. Chen sagte dagegen, US-Beamte hätten ihm diese Drohung übermittelt.

Den Schutz der US-Diplomaten hatte Chen zuvor verlassen, nachdem ihm Sicherheitszusagen gemacht wurden. Er sollte medizinische Versorgung erhalten, mit seiner Familie wiedervereint werden und eine Universitätsausbildung in einer sicheren Umgebung absolvieren können. Nun fürchte er aber um seine Sicherheit und wolle China verlassen, sagte er am Telefon.

US-Aussenministerin Hillary Clinton, die sich seit Mittwoch zu politischen Gesprächen in Peking aufhält, sagte, die USA stünden weiter an Chens Seite. Sie würden sein Schicksal und das seiner Familie aufmerksam verfolgen.

Diplomatische Verwicklungen

Die Flucht Chens vor einer Woche aus einem 20-monatigen Hausarrest in die US-Botschaft hatte für diplomatische Verwicklungen gesorgt. Das chinesische Aussenministerium kritisierte den amerikanischen Schutz für Chen als «eine Einmischung in die inneren Angelegenheiten Chinas, die wir niemals akzeptieren werden».

In einem Video hatte Chen in der vergangenen Woche Garantien für die Sicherheit seiner Familie gefordert. Er bevorzuge es, in China zu bleiben und seine Rechtsberatung fortzusetzen, solange seine Familie sicher sei.

Der seit seiner Kindheit blinde Bürgerrechtler Chen ist einer von zahlreichen autodidaktischen Anwälten, die sich in China in Menschenrechtsfragen engagieren und Betroffene beraten.

Der 40-Jährige zog vor allem mit Kritik an der Ein-Kind-Politik den Zorn der chinesischen Führung auf sich. Er hatte erzwungene späte Abtreibungen und Sterilisierungen von Frauen aufgedeckt.

Das Tauziehen um Chen drohte die in dieser Woche geplanten Regierungskonsultationen zwischen den USA und China zu belasten. Neben Clinton wird auch US-Finanzminister Timothy Geithner in Peking erwartet.

(bert/sda)

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