Chilenischer Guerillero in der Schweiz

publiziert: Mittwoch, 27. Jul 2005 / 17:21 Uhr

Bern - Die Bestätigung der vorläufigen Aufnahme eines ehemaligen chilenischen Guerilleros in der Schweiz hat zu Spannungen zwischen Chile und der Schweiz geführt. Santiago hat ein offizielles Protestschreiben angekündigt.

Ortiz Montenegro war 1995 in Chile wegen der Tötung eines Polizisten zu zehn Jahren Haft verurteilt worden.
Ortiz Montenegro war 1995 in Chile wegen der Tötung eines Polizisten zu zehn Jahren Haft verurteilt worden.
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Der chilenische Aussenminister Ignacio Walker bestätigte, er werde ein offizielles Beschwerdeschreiben nach Bern schicken. Einen solchen Entscheid verdiene Chile nicht, wird Walker von der italienischen Nachrichtenagentur Adnkronos zitiert.

Die Schweizerische Asylrekurskommission (ARK) hatte Ende Juni die vorläufige Aufnahme von Patricio Ortiz Montenegro, einem ehemaligen Mitglied der "Patriotischen Front Manuel Rodriguez" (FPMR) bestätigt, wie Magnus Hoffmann, Sprecher der ARK, auf Anfrage sagte.

Asylgesuch abgelehnt

Dagegen habe sie sein Gesuch auf politisches Asyl erneut abgelehnt. Mitte Juli sei der Entscheid dann an die Parteien weitergeleitet worden, sagte Hoffmann. "Aus unserer Sicht ist die Angelegenheit beendet", fügte er an.

Zehn Jahre Haft

Ortiz Montenegro war 1995 wegen der Tötung eines Polizisten zu zehn Jahren Haft verurteilt worden. Im Dezember 1996 war er aus dem Staatssicherheitsgefängnis in Santiago ausgebrochen und in die Schweiz geflohen.

1998 wurde ihm vom heutigen BFM die vorläufige Aufnahme gewährt. Die Schweiz lehnte eine Auslieferung an Chile ab, weil befürchtet wurde, er könnte in seinem Land misshandelt werden.

Den jetzigen Entscheid der ARK hatte Chile bereits am Dienstag am Dienstag als "bedauerlich" bezeichnet. "Aber es ist ein Entscheid eines anderen Staates, den wir respektieren müssen", sagte der Innenminister Francisco Vidal.

(bsk/sda)

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