US-Aufklärungsflugzeug
China lässt US-Flugzeug-Crew nach «Bedauern» Washingtons frei
publiziert: Mittwoch, 11. Apr 2001 / 18:22 Uhr
Peking/Washington - Die 24 Besatzungsmitglieder des US-Spionageflugzeugs können China nach elf Tagen Gewahrsam verlassen. China akzeptierte ein Schreiben der US-Regierung als formelle Entschuldigung für den Vorfall vom 1. April.
Chinas Aussenminister Tang Jiaxuan informierte den US-
Botschafter in Peking, Joseph Prueher, über die bevorstehende
Freilassung, wie die chinesische Nachrichtenagentur Xinhua meldete.
Prueher seinerseits hatte Tang ein Schreiben Washingtons
überreicht.
Aussenminister Tang habe Prueher aber gesagt, dass die USA die volle Verantwortung für den Luftzwischenfall übernehmen und die Spionage an der chinesischen Küste einstellen müssten. Xinhua zufolge habe Tang betont, dass die Angelegenheit noch nicht beendet sei.
Trauer und Bedauern
US-Präsident George W. Bush sagte: «Ich weiss, dass das amerikanische Volk gemeinsam mit mir Trauer über den Tod des chinesischen Piloten empfindet. Unsere Gebete gelten seiner Frau und seinem Kind.» Das US-Flugzeug war am 1. April mit einem chinesischen Abfangjäger kollidiert und auf der Insel Hainan notgelandet.
Auch in Pruehers Brief, den die US-Botschaft verbreitete, hiess es, Bush und US-Aussenminister Colin Powell bedauerten es sehr, dass das chinesische Flugzeug und sein Pilot vermisst würden. Ausserdem hätten sie ihr «tiefes Bedauern» über das Eindringen der Maschine in den chinesischen Luftraum und die Landung auf Hainan ohne Erlaubnis ausgedrückt.
Beide Seiten einigten sich dem Brief zufolge auf ein Treffen am 18. April, um die Ursache der Kollision zu besprechen. Ausserdem solle beraten werden, wie solche Vorfälle in Zukunft vermieden werden könnten und wie das US-Flugzeug bald zurückgegeben werden könnte.
Humanitäre Gründe
Chinesische Medien stellten das von Botschafter Prueher überreichte Schreiben als Entschuldigung dar. Aussenminister Tang sagte, die US-Regierung habe dem chinesischen Volk mitgeteilt, dass ihr der Vorfall sehr Leid tue. Daher habe die Regierung in Peking aus humanitären Gründen beschlossen, dass die US-Besatzung nach Abschluss der Formalitäten China verlassen dürfe.
Ein Sprecher des chinesischen Aussenministeriums sagte, die US- Besatzung werde gemeinsam freikommen. Dies könne sehr schnell gehen, wenn die USA ausreichend kooperativ seien. Ein Zeitpunkt wurde nicht genannt. Der US-Fernsehsender CNN berichtete, ein Militärflugzeug werde auf dem US-Stützpunkt in Guam vorbereitet, um die Besatzung abzuholen und vorerst nach Hawaii zu bringen.
Der chinesische Präsident Jiang Zemin hatte zuvor zu einer angemessenen Lösung des Problems aufgerufen. Die USA hatten eine Entschuldigung wiederholt mit der Begründung abgelehnt, bei dem Vorfall habe es sich um einen Unfall gehandelt.
Mit Autopilot geflogen?
Aus US-Regierungskreisen verlauteten erstmals Einzelheiten über den Zusammenstoss. Als der chinesische F-8 Abfangjäger zum dritten Mal dicht an dem US-Aufklärungsflugzeug vom Typ EP-3 vorbeigeflogen sei, sei es zur Kollision gekommen. Es gebe Anzeichen, dass die US- Maschine zu dem Zeitpunkt mit Autopilot geflogen sei, hiess es.
Aussenminister Tang habe Prueher aber gesagt, dass die USA die volle Verantwortung für den Luftzwischenfall übernehmen und die Spionage an der chinesischen Küste einstellen müssten. Xinhua zufolge habe Tang betont, dass die Angelegenheit noch nicht beendet sei.
Trauer und Bedauern
US-Präsident George W. Bush sagte: «Ich weiss, dass das amerikanische Volk gemeinsam mit mir Trauer über den Tod des chinesischen Piloten empfindet. Unsere Gebete gelten seiner Frau und seinem Kind.» Das US-Flugzeug war am 1. April mit einem chinesischen Abfangjäger kollidiert und auf der Insel Hainan notgelandet.
Auch in Pruehers Brief, den die US-Botschaft verbreitete, hiess es, Bush und US-Aussenminister Colin Powell bedauerten es sehr, dass das chinesische Flugzeug und sein Pilot vermisst würden. Ausserdem hätten sie ihr «tiefes Bedauern» über das Eindringen der Maschine in den chinesischen Luftraum und die Landung auf Hainan ohne Erlaubnis ausgedrückt.
Beide Seiten einigten sich dem Brief zufolge auf ein Treffen am 18. April, um die Ursache der Kollision zu besprechen. Ausserdem solle beraten werden, wie solche Vorfälle in Zukunft vermieden werden könnten und wie das US-Flugzeug bald zurückgegeben werden könnte.
Humanitäre Gründe
Chinesische Medien stellten das von Botschafter Prueher überreichte Schreiben als Entschuldigung dar. Aussenminister Tang sagte, die US-Regierung habe dem chinesischen Volk mitgeteilt, dass ihr der Vorfall sehr Leid tue. Daher habe die Regierung in Peking aus humanitären Gründen beschlossen, dass die US-Besatzung nach Abschluss der Formalitäten China verlassen dürfe.
Ein Sprecher des chinesischen Aussenministeriums sagte, die US- Besatzung werde gemeinsam freikommen. Dies könne sehr schnell gehen, wenn die USA ausreichend kooperativ seien. Ein Zeitpunkt wurde nicht genannt. Der US-Fernsehsender CNN berichtete, ein Militärflugzeug werde auf dem US-Stützpunkt in Guam vorbereitet, um die Besatzung abzuholen und vorerst nach Hawaii zu bringen.
Der chinesische Präsident Jiang Zemin hatte zuvor zu einer angemessenen Lösung des Problems aufgerufen. Die USA hatten eine Entschuldigung wiederholt mit der Begründung abgelehnt, bei dem Vorfall habe es sich um einen Unfall gehandelt.
Mit Autopilot geflogen?
Aus US-Regierungskreisen verlauteten erstmals Einzelheiten über den Zusammenstoss. Als der chinesische F-8 Abfangjäger zum dritten Mal dicht an dem US-Aufklärungsflugzeug vom Typ EP-3 vorbeigeflogen sei, sei es zur Kollision gekommen. Es gebe Anzeichen, dass die US- Maschine zu dem Zeitpunkt mit Autopilot geflogen sei, hiess es.
(kil/sda)
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