Olympische Spiele

China reduzierte sein Team: 27 Sportler waren offenbar gedopt

publiziert: Mittwoch, 6. Sep 2000 / 13:52 Uhr

Peking - Neun Tage vor Beginn der Sommerspiele in Sydney entschied China, vom 310-köpfigen Olympia-Team 40 Mitglieder, darunter 27 Athleten, zurückzuziehen. Aus Peking verlautete, dass bei den vom Rückzug betroffenen Sportlern mit Bluttests teils überhöhte EPO- Werte nachgewiesen worden seien. Sieben der abgemeldeten Chinesen waren für die Ruderwettkämpfe vorgesehen.

Si. Über 20 der 27 Sportler gibt es nur Doping-Spekulationen. Zu den positiv getesteten Ruderern hiess es in einem Bericht des chinesischen Ruder-Verbandes an den Weltverband FISA: «Der Blut- Index der Ruderer war über dem IOC-Standard. Sie sind zurückgezogen worden, um ihre Gesundheit zu schützen und die Fairness der Spiele zu gewährleisten.»

Die wohl bekannteste Vertreterin der nun sanktionierten Ruderer ist die Skullerin Zhang Xiuyun. Da die sieben positiv Getesteten auch in Mannschaftsbooten fahren, sind von der Olympia-Sperre insgesamt zehn Ruderer betroffen.

Die übrigen 17 zurückgezogenen Sportler waren für die Schwimm-, Kanu- respektive die Leichtathletik-Wettbewerbe gemeldet. Sechs Leichtathletinnen (Song Liqing, Yin Lili, Li Jinnan, Lan Lixin, Dai Yanyan und Dong Yanmei) gehören der Gruppe des höchst umstrittenen Trainers Ma Junren an. Junren wird ebenfalls nicht nach Sydney reisen. Auf der revidierten Delegationsliste der Chinesen fehlt sein Name.

Der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), Juan Antonio Samaranch, begrüsste den Rückzug der offenbar gedopten Sportler. «Ich bin nicht enttäuscht. Ich bin sehr zufrieden, sehr glücklich. Das ist eine sehr gute Nachricht. Sie beweist, dass das Anti-Doping-System funktioniert», sagte der 80 Jahre alte Spanier in einer ersten Stellungnahme. IOC-Vize-Präsident Richard Pound sprach von einem «grossen Schritt vorwärts». Exekutivmitglied Jacques Rogge glaubt, vom Rückzug gehe ein wichtiges Signal aus.

Überraschend kommen die Meldung und Signale aus Peking tatsächlich nicht. In Sydney werden erstmals Bluttests durchgeführt, die den Nachweis des künstlich hergestellten Erythropoietin (EPO) ermöglichen. Die Verwendung von EPO verhilft den Sportlern zu einer grösseren Zahl roter Blutkörperchen und fördert den Sauerstoff-Transport im Körper. Das verfeinerte Testverfahren schreckte möglicherweise die chinesische Verbandsführung ab.

Ein weiterer Beweggrund für das dezidierte Vorgehen gegen die eigenen Athleten könnte die Bewerbung Pekings um die Olympischen Spiele 2008 sein. Dopingskandale wären im Hinblick auf die Wahl im kommenden Juli alles andere als förderlich. In der jüngeren Vergangenheit hatten die Chinesen regelmässig für Negativschlagzeilen gesorgt. Seit 1994 wurden zahlreiche chinesische Sportler positiv getestet. Zuletzt war im Juli die 22-jährige Schwimm-Weltrekordlerin und Olympia-Favoritin Wu Yanyan (200 m Lagen) für vier Jahre gesperrt worden.

(sda)

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