China ruft vor Auftakt der Spiele zu Kooperation auf

publiziert: Freitag, 8. Aug 2008 / 07:16 Uhr / aktualisiert: Freitag, 8. Aug 2008 / 17:33 Uhr

Peking - Chinas Präsident Hu Jintao hat unmittelbar vor der Eröffnung der Olympischen Spiele zu weltweiter Zusammenarbeit aufgerufen. Die Spiele böten Gelegenheit zur Aussöhnung, sagte Hu am Freitag bei einem Essen für Staatsgäste.

Chinas Präsident Hu Jintao empfing die angereisten Staatsgäste bei einem Essen.
Chinas Präsident Hu Jintao empfing die angereisten Staatsgäste bei einem Essen.
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Unter den Gästen waren auch US-Präsident George W. Bush und Bundespräsident Pascal Couchepin.

«Die Welt hat niemals so viel gegenseitiges Verständnis, Toleranz und Zusammenarbeit gebraucht wie heute», sagte Hu.

Den Auftakt der Spiele, die um 20.08 Uhr Ortszeit (14.08 MESZ) eröffnet werden sollen, nannte Hu einen lange ersehnten historischen Moment. Zur Eröffnungsfeier wurden 80 Staats- und Regierungschefs erwartet.

China investierte Milliarden

China will sich in der farbenprächtigen Feier mit 15'000 Darstellern und 29'000 Feuerwerksraketen als moderner Staat mit einer grossen Geschichte präsentieren. Allein für das Fest im Vogelnest genannten Olympiastadion der Basler Architekten Herzog De Meuron zahlte das Land 100 Millionen Dollar.

Das ist doppelt so viel wie zur Eröffnung der Spiele 2004 in Athen. Insgesamt investierte das bevölkerungsreichste Land der Erde 43 Milliarden Dollar in das sportliche Grossereignis.

100'000 Sicherheitskräfte

Zum Schutz der Spiele bietet China 100'000 Sicherheitskräfte auf, die Anschläge aber auch Protestaktionen von Oppositionellen verhindern sollen. Viele Dissidenten wurden unter Hausarrest gestellt oder für die Dauer der Olympischen Spiele in weit entfernte Provinzen gebracht, wie Menschenrechtsgruppen berichteten.

«Ich kann mein Haus verlassen, aber ich muss im Polizeiauto mit Dauerbewachung fahren», klagte der oppositionelle Schriftsteller Yu Jie. «Es ist absurd, denn ich interessiere mich nicht für die Spiele und sehe sie nicht einmal im Fernsehen.»

Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy, dessen Besuch der Eröffnungsfeier von Bürgerrechtlern kritisiert worden war, hatte eine Liste mit Namen inhaftierter chinesischer Dissidenten im Gepäck. Sarkozy übergab die Liste einem Sprecher zufolge auch im Namen der EU, dessen Ratsvorsitzender er derzeit ist.

US-Präsident Bush warb in Peking erneut für Meinungsfreiheit. Sie sei das beste Mittel, Wohlstand und Frieden zu fördern, sagte er zur Einweihung der neuen US-Botschaft. Bush hatte am Donnerstag in Bangkok die Verletzung der Menschenrechte in China kritisiert.

Piratensender in Peking

In Peking sendete am Freitag kurzzeitig ein Piratensender von «Reporter ohne Grenzen» (RSF), wie die internationalen Menschenrechtsgruppe mitteilte. Dabei wurden die Freilassung aller politischen Gefangenen, Meinungs- und Pressefreiheit in China gefordert.

Die Sendung habe 20 Minuten gedauert; das Programm sei in Chinesisch, Englisch und Französisch gesendet worden. Dabei seien auch Interviews mit chinesischen Dissidenten im Exil gesendet worden.

Laut RSF war dies die erste nicht-staatliche Radiosendung in China seit Gründung der Volksrepublik 1949. Ausländische Sender sind in China nur über Kurzwelle zu empfangen, werden aber häufig gestört.

(fest/sda)

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