China zensiert Online-Kartendienste

publiziert: Donnerstag, 27. Mrz 2008 / 16:08 Uhr

Peking - Angesichts der internationalen Proteste gegen das rigorose Vorgehen der chinesischen Regierung im Tibet-Konflikt, ergreift diese weitere Massnahmen, um den eigenen Propagandaapparat auszubauen.

Es wurde sogar eine Hotline eingerichtet, um nicht-staatskonforme Webseiten melden zu können.
Es wurde sogar eine Hotline eingerichtet, um nicht-staatskonforme Webseiten melden zu können.
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So werden künftig, wie die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua bekannt gab, jene Betreiber von einheimischen Homepages kontrolliert, die Landkarten bzw. Kartendienste des chinesischen Territoriums anbieten. Die Behörden werden gegen Website-Besitzer vorgehen, die Taiwan als «eigenständiges Land» darstellen.

Darüber hinaus soll die Nutzung internationaler Angebote dieser Art, darunter die mit Satellitenbildern arbeitenden Google Maps oder auch Microsoft Virtual Earth, unterbunden werden.

Mit den Massnahmen kann die Gleichschaltung der chinesischen Bevölkerung an Nachrichten und Informationen vorangetrieben werden. Die Kontrollen betreffen Regierungsangaben zufolge auch Karten mit «falsch verlaufenden Landesgrenzen», so Min Yiren, stellvertretender Direktor des Staatlichen Amts für Kartografie und Vermessung.

Den Aussagen zufolge würden bei einigen der betroffenen Dienste «wichtige Inseln» fehlen. China beansprucht etwa die Diaoyu-Inseln, die South-China-Islands oder die Insel Chiwei für sich. «Einige Webseiten veröffentlichen kritische geographische Informationen, die Staatsgeheimnisse verraten und die nationale Sicherheit gefährden könnten», begründet Yiren die Zensurmassnahmen.

Bis zu 10'000 betroffene Kartendienste

Die Betreiber der Websites werden bestraft und dazu aufgefordert, Korrekturen an den Karten vorzunehmen. Derzeit gebe es in China bis zu 10'000 betroffene Kartendienste, der Grossteil verfüge über keine Genehmigung. An der Jagd auf die Anbieter beteiligen sich ganze acht Behörden, darunter auch das Aussen- und das Informationsministerium.

Die Bevölkerung wurde zur Bespitzelung aufgerufen. Eine eigene Hotline wurde eingerichtet, um nicht-staatskonforme Webseiten melden zu können. An das Ausland erging eine Warnung, sich an der Erstellung und Veröffentlichung von Online-Kartenmaterial zu beteiligen.

Entsprechende Projekte müssen von der Regierung genehmigt sein und man müsse eine Überwachung von Lokalbehörden akzeptieren. Darüber hinaus wurden vom Staatlichen Amt für Kartografie und Vermessung zur Verwendung von Kartenmaterial 418 «korrekte» China- und Welt-Karten zur Kontrolle und zum Download zur Verfügung gestellt.

(smw/pte)

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In Tibet herrscht Zensur, Medien haben Probleme, ihre Zuschauer mit korrekten Bildeindrücken zu versorgen.
Westliche Propaganda
mir wird fast übel wenn ich disen artikel lese....

bei allem was die CKP auch falsch gemacht hat, wie falsch die Tibet und Taiwan Politik Chinas auch immer sein mag, aber die westliche Medien benehmen sich keinen scheissdreck besser. Da werden hauffenweise unwahrheiten und propagandistische Anti-China Formulierungen publiziert, ich muss kotzen...

Da ich selber viel in China bin und mein Freundesnetzwerk in China und Taiwan habe, ist es für mich recht einfach, mich über die Sachverhalte zu informieren.
Bespitzelungsaufrufe gibt es nicht zumindest nicht in der masse und viele westliche Websiten sind ganz normal erreichbar. Vielleicht wäre mal ein Beweisstück klärend?

Naja, mache sich doch jeder sein eigenes Bild...

Und wenn behauptet wird die Medien in China seien Zensuriert, seid Euch gewiss hierzulande auch. Jedenfalls kann hierzulande jeder Journalist seinen Geistigen Müll nach seinem eigenen Gusto und Laune Publizieren, überprüfen kanns ja eh keiner..

Da schreibt der Kolumnist Peter Achten aus Peking mal etwas gemässigtes und der Realität entsprechendes und schon wird er von den Lammfrommen Schweizern mit üblen Beschimpfungen und sogar Morddrohungen bekackt.

Wir Europäer sollten uns was schämen...

Zaijian
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