Chirurgen twittern aus dem Operationssaal

publiziert: Mittwoch, 18. Feb 2009 / 20:01 Uhr

Detroit - Social Networking und Microblogging haben mittlerweile in fast allen Lebens- und Arbeitsbereichen Einzug gehalten. Nun wird sogar aus dem Operationssaal «getwittert».

Im Henry Ford Hospital in Detroit dokumentierte der zuständige Chief Resident mithilfe seines Laptops in Echtzeit die Tumorentfernung an einer Niere.
Im Henry Ford Hospital in Detroit dokumentierte der zuständige Chief Resident mithilfe seines Laptops in Echtzeit die Tumorentfernung an einer Niere.
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Wie CNN berichtet, haben US-Chirurgen vergangene Woche bereits zum zweiten Mal über den Onlinedienst Twitter live aus dem OP Kurznachrichten verschickt.

Im Henry Ford Hospital in Detroit dokumentierte der zuständige Chief Resident mithilfe seines Laptops in Echtzeit die Tumorentfernung an einer Niere. Der Twitter-Livebericht sollte laut den Ärzten einerseits der Weiterbildung anderer Mediziner, aber auch dem öffentlichen Interesse dienen.

Die Reaktionen auf das OP-Gezwitscher fielen unterschiedlich aus. So zeigten sich einige Internetuser, die das Geschehen auf Twitter verfolgten, begeistert, andere wiederum fanden die Aktion eher befremdlich.

Ungeachtet dessen, was von dem Einsatz der Microblogging-Seite in diesem Zusammenhang letztlich zu halten ist, sprechen Beobachter davon, dass immer mehr Ärzte und Patienten Seiten wie Facebook und Twitter dazu nutzen wollen, medizinische Behandlungen mit der Öffentlichkeit zu teilen. Craig Rogers, leitender Chirurg im Henry Ford Hospital, erklärt den aktuellen Fall damit, dass gezeigt werden sollte, wie ein Tumor an der Niere entfernt werden kann, ohne dabei das gesamte Organ zu entnehmen.

Aus- und Weiterbildung

Der Sinn des Online-Liveberichts liegt demnach in erster Linie in der Aus- und Weiterbildung bzw. fachlichen Information. Für Web-2.0-Kenner ist das nichts Ungewöhnliches. Über ein medizinisches Verfahren zu twittern sei eine natürliche Folge der Social-Networking- bzw. Medienrevolution im Web.

«So etwas reisst Kommunikationsbarrieren ein. Es hilft dabei, etwas Beängstigendes viel besser nachvollziehbar und verständlich zu machen», meint Christopher Parks, Mitbegründer der Webseite changehealthcare.com. Parks Kollege Robert Hendrick hatte vor einigen Monaten selbst von seiner eigenen Krampfadern-OP getwittert.

«Meine Güte, das Ding ist gross»

Für die Online-Beobachter der Nieren-Operation in Detroit gab es indes zwischendurch auch einiges an Spannung. Während der Tumorentfernung stellte sich nämlich erst heraus, dass dieser deutlich grösser war als ursprünglich angenommen. «Meine Güte, das Ding ist gross», soll der operierende Rogers ausgerufen haben.

25 Minuten nach der unerwarteten Entdeckung gab der bloggende Chief Resident Raj Laungani jedoch Entwarnung. «Der Tumor ist herausgeschnitten, die Blutungen unter Kontrolle, wir sind dabei die Klemmen abzulösen», durften die Twitter-Nutzer am Ende lesen.

(smw/pte)

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ist meines Erachtens vorallem was die Bekanntgabe von vertraulichen Daten betrifft recht heikel.. Ich wäre nicht erbaut, wenn z.B. mein Urologe während der Blasenspiegelung z.B. meine Erektionsstörungen in alle Welt raus posaunen würde...

Dann kann ich ja gerade so gut auf die Strasse stehen und mich nackt ausziehen..

und da (so habe ich es auf jeden Fall kürzlich erlebt) Aerzte eh ein ganz spezielles Völkchen sind, kann es auch zu verbalen Ausrutschern kommen, die dann in Anwesenheit des betäubten Patienten, durchaus beleidigend sein können und wenn man diese nach der OP dann per Zufall mitbekommen dürfte das mehr als peinlich sein..
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