Christliche Arbeitsgruppe diskutiert Burka

publiziert: Sonntag, 16. Mai 2010 / 14:53 Uhr / aktualisiert: Sonntag, 16. Mai 2010 / 15:31 Uhr

Bern - Eine Woche lang ist die Arbeitsgruppe «Islam» der Schweizer Bischofskonferenz (SBK) durch Syrien und den Libanon gereist. Sie hat dabei mit christlichen und muslimischen Führungspersönlichkeiten unter anderem das Minarett- und Burka-Verbot diskutiert.

Das Thema Burka müssen die Bischöfe intern noch diskutieren. (Symbolbild)
Das Thema Burka müssen die Bischöfe intern noch diskutieren. (Symbolbild)
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«Aus christlicher Sicht ist die Totalverhüllung der Frau abzulehnen», erklärte Erwin Tanner, Sekretär der Arbeitsgruppe «Islam», die Haltung der Arbeitsgruppe zum Thema Burka.

Sie trage zur «Unsichtbarmachung des weiblichen Wesens in der Gesellschaft» bei, verdränge die Frau in den Privatbereich. Damit werde der christliche Wert des «Menschseins» nicht verwirklicht, sagte Tanner.

Es stelle sich auch die Frage, ob ein allgemeines Burka-Verbot für die Schweiz verhältnismässig sei. «Das Phänomen ist noch äusserst wenig verbreitet.»

Persönlich sei er der Meinung, dass man hier ein Extrem diskutiere, sich aber gleichzeitig «ausschweigt über die zunehmende Enthüllung der Frau durch knapp bedeckende Kleidung als anderes Extrem. Wo ist hier das Mass?», gibt Tanner zu bedenken.

Burka nicht religiös begründet

Während der Reise habe sich gezeigt, dass «selbst muslimische Gelehrte aus Syrien und dem Libanon keine Grundlage für die vollständige Verhüllung der Frau finden - weder im Koran noch in der Prophetentradition, der Sunna». Es gebe also keinen religiösen Grund für die Burka. Das Thema Burka müssen die Bischöfe intern noch diskutieren.

Die Arbeitsgruppe «Islam» der SBK führte während ihrer Reise im Nahen Osten unter anderem Gespräche mit dem Patriarchen der griechisch-melkitisch-katholischen Kirche, Gregor III in Syrien, dem Patriarchen der maronitischen Kirche im Libanon, Kardinal Mar Nasrallah Boutros Sfeir, und dem Grossmufti von Syrien, Scheich Badr Ad-Din Hassun.

«Ziel der Reise war es, das Zusammenleben der Christen und Muslime in diesen Ländern näher kennen zu lernen», teilte die SBK nach Abschluss der Reise mit. Ausserdem sollten die christlichen Minderheiten in dieser Region moralisch unterstützt werden.

(bert/sda)

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