Christoph Sausers Blutwerte im Internet

Der Olympia-Dritte von Sydney hatte sich in diesem Sommer sehr freimütig geäussert, als bekannt geworden war, dass der letztjährige Weltmeister Filip Meirhaeghe im Juli in Kanada positiv auf EPO-Missbrauch getestet worden war. Sauser warf dem Belgier, einem seiner damals härtesten Gegner im Kampf um den Weltcup-Gesamtsieg, nicht nur Sportbetrug vor, sondern auch Betrug am gesamten Umfeld.

Diese Kritik provozierte in Belgien eine massive Reaktion, die sich in Sausers Gästebuch auf seiner Website (www.sauserwind.com) in Form massiver Angriffe niederschlug. Wenn einer mit Meirhaeghe mithalten könne, müsse er ebenfalls leistungssteigernde Mittel nehmen, lautete der allgemeine Tenor. Als einer von 21 Elite-Athleten des Projektes "Dopingfreier Spitzensport" hat der Berner aber nichts zu verbergen. Deshalb liess sich Sauser von Swiss Olympic seine Blutwerte geben und stellte sie ins Internet.

Bei sieben Erhebungen in den letzten zwei Jahren zeigte sich, dass der Mountainbiker Spitzenleistungen erbringen kann, obwohl sein Hämatokrit- und Hämoglobin-Wert an der unteren Grenze anzusiedeln sind und auch der Testosteron- und der Ferritin-Spiegel am unteren Rand der Bandbreite liegen. Der Hämatokrit beispielsweise lag zwischen 39 und 41. Die vom Weltverband UCI festgelegte kritische Schwelle liegt bei 50.

(fest/Si)