Clinton: «Entscheidend ist, ob jemand seine Fähigkeit nutzt»

publiziert: Donnerstag, 5. Nov 2009 / 16:20 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 5. Nov 2009 / 18:52 Uhr

St. Gallen - Der ehemalige US-Präsident Bill Clinton hat in St.Gallen die Gesellschaft dazu aufgerufen, behinderte Menschen nicht zu diskriminieren. Jeder Mensch habe mit einer gewissen Art von Behinderung zu kämpfen.

Die Rede von Bill Clinton wurde ins Audimax der Uni St. Gallen übertragen.
Die Rede von Bill Clinton wurde ins Audimax der Uni St. Gallen übertragen.
6 Meldungen im Zusammenhang
SHOPPINGShopping
Bill ClintonBill Clinton
In einer bewegenden und persönlichen Rede sprach Bill Clinton heute am Center for Disability and Integration in St. Gallen. Ohne jegliche Notizen oder Teleprompter vermochte er die Zuhörer über eine halbe Stunde lang zu fesseln. Dabei erzählte er hauptsächlich Geschichten über Menschen mit Behinderung, die er im Laufe seiner Präsidentschaft und danach kennengelernt hatte.

Was all diese verschiedenen Menschen verband, war dass ihre Behinderung sie nicht davon abhielt stark und erfolgreich zu sein. Clinton sprach hierbei mehrmals von «Empowerment».

Alle Menschen hätten eine Behinderung in einem Bereich. Deshalb wäre die Unterteilund in Behinderte und Nicht-Behinderte nutzlos. Es sei ungerecht, physisch behinderte Personen anders zu behandeln, nur weil man ihnen die Behinderung ansehe.

«Entscheidend ist einzig, ob jemand seine Fähigkeiten nutzt oder nicht», sagte Clinton bei der Einweihung des Centers for Disability and Integration an der Universität St. Gallen (CDI-HSG).

«Keine hilflosen Geschöpfe»

Dabei sieht der 63-Jährige auch die Gesellschaft in der Pflicht. «Wir dürfen behinderte Menschen nicht als hilflose Geschöpfe wahrnehmen, es wäre auch aus wirtschaftlichen Gründen unklug, ihr Potenzial nicht zu nutzen», sagte er in seiner 40-minütigen Rede.

Auch die Politik lege den Behinderten manchmal Steine in den Weg. So sprach Clinton ein Beispiel während seiner Amtszeit von 1993 bis 2001 an: Behinderten Menschen, die Teilzeit arbeiteten, wurde damals die Gesundheitszulage gestrichen - im Gegensatz zu denjenigen, die keiner Erwerbstätigkeiten nachgingen.

Halbstündige Verspätung

«Dieses System war völlig unvernünftig», sagte Clinton. «Anstatt die behinderten Menschen zur Arbeit zu animieren, hielt es diese davon ab.»

Bill Clinton war mit halbstündiger Verspätung mit einem Limousinen-Konvoi in St. Gallen eingetroffen. Zu Gesicht bekam ihn nur eine ausgewählte Gruppe von 170 geladenen Gästen. Unter ihnen waren auch drei Vertreter der St. Galler Kantonsregierung. Zum weiteren Programm von Bill Clinton liegen noch keine Informationen vor.

Stiftungspräsident Joachim Schoss hatte den Ex-Präsidenten zur Einweihung des Zentrums eingeladen. Clinton ist Schirmherr der Stiftung «My Handicap» - und sprach ohne Gage.

(fkl/news.ch mit Agenturen)

Machen Sie auch mit! Diese news.ch - Meldung wurde von einer Leserin oder einem Leser kommentiert.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
New York - Der frühere US-Präsident ... mehr lesen
Bill Clinton war als UNO-Sondergesandter in Haiti tätig.
Didier Burkhalter wünscht sich eine Veränderung in den Köpfen.
Bern - Behinderte haben heute ... mehr lesen
Bern - Nur knapp 1 Prozent der ... mehr lesen
Die Anzahl der Menschen mit Behinderungen variiert stark nach der Definition der Behinderung, schreibt das Bundesamt für Statistik. (Symbolbild)
Der ehemalige US-Präsident Bill Clinton wird morgen St. Gallen, sprich: die Universität St. Gallen beehren. Noch ist allerdings unklar, ob der Ex-Präsident ausschliesslich seine Rede halten oder sich allenfalls noch die Stadt ansehen wird. mehr lesen 
Weitere Artikel im Zusammenhang
St. Gallen - Der ehemalige ... mehr lesen
Der ehemalige US-Präsident Bill Clinton.
Arbeitsagogik
Die HSG bringt eben nicht nur geldgeile und skrupellose Manager hervor. Schon früh haben sich Absolventen intensiv mit der Integration unserer behinderten Mitmenschen in Gesellschaft und Arbeitswelt beschäftigt und dazu wertvolle theoretische und praktische Arbeit geleistet.

waltgallus

Bill Clinton

Dokumentation über den populären Ex-Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika
DVD - verrückt, kurios, extrem!
WORDPLAY - DVD - verrückt, kurios, extrem!
Regisseur: Patrick Creadon - Actors: Bill Clinton, Will Shortz, Merl R ...
20.-
Nach weiteren Produkten zu "Bill Clinton" suchen
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Das Ziel des Starshield-Projekts ist die kontinuierliche Überwachung der Erdoberfläche, insbesondere für militärische Zwecke.
Das Ziel des Starshield-Projekts ist die kontinuierliche ...
Nach Berichten aus den USA plant SpaceX den Bau eines neuen Satellitennetzwerks für einen US-Geheimdienst. Dieses Netzwerk namens «Starshield» soll die gesamte Erdoberfläche überwachen. mehr lesen 
USA  Washington - Ein Metallteil, das über den Zaun des Weissen Hauses in Washington geworfen wurde, ... mehr lesen  
Schon wieder ein Vorfall am Weissen Haus.
Obama in Hanoi mit der Präsidentin der Nationalversammlung, Nguyen Thi Kim Ngan auf einer Besichtigungstour: Willkommenes Gegengewicht zu China.
Achtens Asien Mit seinem Besuch in Vietnam hat US-Präsident Obama seine seit acht Jahren verfolgte Asienpolitik abgerundet. Die einstigen Todfeinde USA und ... mehr lesen  
US-Wahlen  Washington - Der US-Republikaner Marco Rubio will nicht als Vize-Präsidentschaftskandidat unter Donald Trump antreten. «Ich wäre nicht die richtige Wahl für ihn», sagte Rubio dem ... mehr lesen
Titel Forum Teaser
KI wird in Zukunft gross im Militär eingesetzt werden.
Krieg / Terror KI in der Kriegsplanung getestet Forscher aus den USA haben GPT-4 in einem Kriegsspiel zur ...
 
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Do Fr
Zürich 1°C 8°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt
Basel 2°C 8°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wolkig, aber kaum Regen
St. Gallen 1°C 5°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig Schneeregenschauer wolkig, aber kaum Regen
Bern 0°C 8°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wolkig, aber kaum Regen
Luzern 2°C 9°C bedeckt, wenig Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt
Genf 2°C 10°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt, Regen
Lugano 6°C 17°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig trüb und nass
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten