Columbia-Absturz: Ermittler geben NASA Mitschuld

Wir sind überzeugt, dass das Vorgehen des Managements bei der Leitung des Space-Shuttle-Programms genauso sehr Unglücksursache war wie das Schaumstoffstück, das in den linken Flügel einschlug, betonten die unabhängigen Ermittler.

Die Schaumstoffisolierung löste sich nach Angaben des Untersuchungsberichts 82 Sekunden nach dem Start am 16. Januar vom Treibstofftank und schlug in den linken Seitenflügel ein.

Beim Wiedereintritt in die Atmosphäre konnten durch das entstandene Loch extrem heisse Gase in die Raumfähre eintreten und den Shuttle zerreissen. Alle sieben Astronauten an Bord wurden getötet.

Hinweise auf Probleme mit der Schaumstoffisolierung hätten die Verantwortlichen in der NASA ignoriert, kritisierte die von Admiral Harold Gehman angeführte 13-köpfige Untersuchungskommission. Auch Anforderungen nach einer genauen Überwachung des Columbia-Flugs seien ungehört verhallt.

Die NASA habe ihre eigenen Sicherheitsvorschriften missachtet, urteilten die Ermittler. Die derzeitige Organisation der Raumfahrtbehörde verfüge nicht über wirksame Kontrollmechanismen.

Unterdessen hat die US-Raumfahrtbehörde NASA mitgeteilt, dass sie die Empfehlungen der Untersuchungskommission umsetzen will. Wir akzeptieren die Ergebnisse und werden die Empfehlungen so gut wir können umsetzen, erklärte NASA-Chef Sean O´Keefe am Dienstag.°

US-Präsident George W. Bush kündigte die Fortsetzung des US-Raumfahrtprogramms an. Unsere Reise ins Weltall geht weiter, erklärte das Weisse Haus.

(bert/sda)