Couchepin verspricht Brasiliens Präsident Lula Schweizer Hilfe

publiziert: Sonntag, 26. Jan 2003 / 13:46 Uhr

Davos - Der brasilianische Präsident Luiz Inacio Lula da Silva demonstriert laut Bundespräsident Pascal Couchepin auf eindrückliche Weise, dass die Welten von Davos und Porto Alegre keine Feinde sind. Couchepin versprach Lula Schweizer Hilfe.

Pascal Couchepin sieht Lulas Erscheinen am WEF als Zeichen des Dialoges zwischen Davos und Porto Alegre.
Pascal Couchepin sieht Lulas Erscheinen am WEF als Zeichen des Dialoges zwischen Davos und Porto Alegre.
Es ist sehr mutig von Lula nach der Eröffnung des Weltsozialforums in Porto Alegre nach Davos zu kommen, sagte Couchepin nach den Treffen mit dem brasilianischen Präsidenten in Davos. Der Auftritt von Lula in der Welt der Kapitalisten war von Globalisierungsgegnern kritisiert worden.

Er teile Lulas Meinung, dass die Menschen den Dialog anstatt Konfrontation suchen sollten, sagte Couchepin weiter. Um die Armut im grössten lateinamerikanischen Land zu besiegen, sei in erster Linie wirtschaftliche Entwicklung nötig. Als Voraussetzung dafür müsse Lula das Vertrauen in die brasilianische Wirtschaft aufbauen.

Der Bundespräsident hat dem brasilianischen Hoffnungsträger, der vor drei Monaten mit grosser Mehrheit gewählt worden war, Schweizer Unterstützung zugesagt. Im Vordergrund stehen ein Investitions- und ein Doppelbesteuerungsabkommen.

Unter den neuen Bedingung seien die Kredite des Internationalen Währungsfonds (IWF) für Brasilien gerechtfertigt, sagte Couchepin weiter. Monetäre Vitamine sind wichtig für das Land, erklärte er.

Nach seiner polarisierenden Eröffnungsrede vom Donnerstag zum Irak-Krieg hatte Couchepin seither mehrere Dutzend Staatschefs und Wirtschaftsexponenten getroffen. Einer der Höhepunkte war das Nachtessen mit US-Aussenminister Colin Powell vom Samstagabend. Das Treffen sei freundlich verlaufen, sagte Couchepin.

Das Angebot von Aussenministerin Micheline Calmy-Rey für ein Friedensgespräch in der Schweiz im Zusammenhang mit Irak sei beim Gespräch mit Powell kein Thema gewesen, so Couchepin. Sowieso habe es sich dabei um ein informelles Angebot gehandelt.

(rr/sda)

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