Couchepin von Polemik um Versprecher schockiert

publiziert: Donnerstag, 7. Feb 2008 / 17:21 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 7. Feb 2008 / 21:32 Uhr

Bern - Bundespräsident Pascal Couchepin ist von der Polemik um seinen Versprecher «Mörgele» statt «Mengele» schockiert. Er habe sich keinen Scherz erlaubt und es liege ihm fern, Nationalrat Christoph Mörgeli (SVP/ZH) zu beleidigen oder anzugreifen.

«Name nicht präsent»: Pascal Couchepin.
«Name nicht präsent»: Pascal Couchepin.
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Couchepin erläuterte vor den Medien, wie es zu diesem «Lapsus» kam. In der Kommissionssitzung über die Forschung am Menschen habe er das «Monstrum» Josef Mengele erwähnen wollen, um deutlich zu machen, dass die Gesetzgebung so streng ausfallen müsse, dass es nie zu Verletzungen der Menschenwürde kommen könne.

Die Polemik berühre ihn tief, mache ihn traurig und schockiere ihn, weil sie den Kern seiner politischen Überzeugungen treffe, sagte Couchepin. Er habe sich immer für den Respekt der Menschenwürde und den Kampf gegen Rassismus, Antisemitismus, Fremdenfeindlichkeit und Intoleranz eingesetzt.

Er habe den KZ-Arzt Mengele, «den Unmenschen von Auschwitz», beispielhaft nennen wollen, um der Nationalratskommission zu zeigen, um welch ernste Fragen es gehe. Dabei sei ihm der Name nicht gerade präsent gewesen, er habe bei einem Nachbarn nachgefragt, und dann sei ihm das Ungeschick passiert, sagte Couchepin.

Mörgeli nicht anwesend

Der Gedanke an den Holocaust habe ihn in den letzten Tagen erneut umgetrieben, weil er am 28. Januar in Genf an einer Gedenkveranstaltung für jene Menschen teilgenommen habe, die den Juden in den finsteren Jahren der Nazi-Zeit geholfen hätten, sagte Couchepin. Mengele sei für ihn die Inkarnation des Bösen.

Es käme ihm nie in den Sinn, einen Volksvertreter mit dem Massenmörder Mengele zu vergleichen, sagte Couchepin. Nach seinem Versprecher habe er ein Kommissionsmitglied lachen hören, und er habe sofort gesagt, «es gibt nichts zu lachen, es geht um eine ernste Sache». Mörgeli sei an der Sitzung nicht anwesend gewesen.

Der SVP-Nationalrat Mörgeli sagte in der Sendung «Echo der Zeit» von Schweizer Radio DRS, dass er die Erklärung Couchepins so nicht akzeptieren könne. Der Bundespräsident wisse, was er sage.

(ht/sda)

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