Phishing-Methoden werden immer raffinierter

Cyberkriminalität in Schwizerdütsch

publiziert: Donnerstag, 2. Mai 2013 / 13:32 Uhr
Die Betrüger werden immer raffinierter. (Symbolbild)
Die Betrüger werden immer raffinierter. (Symbolbild)

Bern - Internetbetrüger versuchen immer häufiger, E-Banking-Kunden zur Angabe persönlicher Daten zu verleiten. Und die Phishing-Methoden werden immer raffinierter. Der Bund warnt vor Anrufen angeblicher Bankangestellter.

15 Meldungen im Zusammenhang
Das Phishing sei auf dem Vormarsch, schreibt die Melde- und Analysestelle Informationssicherung (MELANI) in ihrem am Donnerstag veröffentlichten Halbjahresbericht 2012. Sie beobachtet in der Schweiz seit letztem Herbst ein neues Vorgehen der Betrüger.

Zunächst werden Phishing-E-Mails versendet. Die Betrüger geben vor, dass die Bank ein neues System installiert hat, um die Sicherheit des E-Banking zu verbessern. Ein Bankmitarbeiter werde sich mit dem Kunden telefonisch in Verbindung setzen, kündigen sie an.

Anrufer sprechen Schweizerdeutsch

Beim Anruf bewegt der vermeintliche Bankmitarbeiter das Opfer dann dazu, Passwort und Sicherheitsinformationen anzugeben. Er fordert den Betroffenen beispielsweise auf, einen Code in den Kartenleser einzugeben und das Ergebnis mitzuteilen.

Mit diesen Angaben kann sich der Betrüger in das E-Banking-Konto einloggen und eine Zahlung auslösen. Dieses Vorgehen sei neu in der Schweiz, heisst es im MELANI-Bericht. Der Telefonanruf werde jeweils professionell durchgeführt, die Betrüger sprächen oft Schweizerdeutsch.

Erfundene Bestellungen und Mahnungen

Seit einigen Monaten sind laut Bericht auch vermehrt E-Mails mit gefälschtem Absender im Umlauf, die Bezug auf eine erfundene Bestellung, Lieferung oder Rechnung nehmen. Die Betrüger versuchen mit der Ankündigung von Mahnungen, Kosten und Gerichtsverfahren, eine Drohkulisse aufzubauen. Die Empfänger sollen dazu verleitet werden, den Anhang zu öffnen, um weitere Informationen zu erhalten. Im Anhang befindet sich aber eine Schadsoftware.

Ein weiteres Problem stehen Angriffe dar, mit welchen Websites lahmgelegt werden - sogenannte DDoS-Angriffe (Distributed Denial of Service). Innerhalb von drei Monaten wurde die Website «Inside Paradeplatz» zwei Mal auf diese Weise lahmgelegt. Parallel dazu wurde die persönliche Website des Betreibers infiziert. «Inside Paradeplatz» veröffentlicht Artikel über den Finanzplatz.

Angebliches Geschenk von Apple

Cyber-Betrüger verschicken nicht nur E-Mails, sondern auch SMS. Im November machte ein SMS die Runde, das vorgab, der Empfänger erhalte ein Geschenk von Apple. Im SMS waren ein Gewinncode und ein Link auf eine Website enthalten.

Wer den Gewinncode auf der Website eingab, wurde auf die Seite einer Firma umgeleitet, die Entertainment Shopping anbietet. Dort wurde er oder sie nach Namen und E-Mail-Adresse gefragt und musste die Allgemeinen Geschäftsbedingungen akzeptieren. Wer dies tat, erhielt kein iPhone geschenkt, sondern schloss eine Mitgliedschaft für rund 90 Dollar pro Monat ab.

Staatliche Spionagesoftware

International gaben im zweiten Halbjahr 2012 Cyber-Angriffe auf US-Banken zu reden. Sie wurden im Zusammenhang mit der Veröffentlichung eines Mohammed-Videos oder mit dem Wirtschaftsembargo der USA gegen den Iran gesehen.

Erstmals tauchte laut MELANI zudem eine mutmasslich staatliche Spionagesoftware auf, die typische Charakteristika eines Online-Trojaners aufwies. Mittels der Software mit dem Namen «Gauss» wurden vornehmlich in libanesischen Banken Transaktionen ausspioniert. Eine auf den Namen «Shamoon» getaufte Schadsoftware wiederum legte das Büronetzwerk der staatlichen saudischen Ölgesellschaft Armaco lahm.

Daneben gab es viele kleinere Vorfälle. So wurden die Blog-Plattform der Nachrichtenagentur Reuters und der Twitteraccount @ReutersTech gehackt. Dies jeweils mit dem Ziel, Falschmeldungen zu Geschehnissen im Nahen Osten und Propaganda zu verbreiten.

(bert/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Bern - In den vergangenen Wochen haben Cyberattacken in der Schweiz ... mehr lesen
Die Kriminellen gehen mit verschiedenen Methoden vor. (Symbolbild)
Malware, Ransomware und Co werden für Nutzer immer ausgefeilter.(Symbolbild)
Wien - 80 Mrd. Bedrohungen wurden im Jahr 2013 vom Smart Protection Network des Security-Spezialisten Trend Micro abgewehrt. Grund genug, um sich über die Bedrohung durch Malware, Phishing ... mehr lesen
Mitte Januar 2014 sind bei der ... mehr lesen
Mit Phishing-Mails wird versucht, an Passwörter und weitere persönliche Informationen zu gelangen.
In Deutschland hat bereits fast jeder Dritte Erfahrungen mit gefälschten Phishing-Mails von Banken gemacht.
Moskau/lngolstadt - Online-Banking, Einkaufen im Internet und die Nutzung elektronischer Zahlungssysteme stehen weiterhin stark im Fokus von Cyber-Kriminellen. mehr lesen
Boston - Der US-Bundespolizei ist ... mehr lesen
1000 von geschätzten 1400 Computer-Netzwerken des Cyber-Rings «Citadel Botnets» wurden abgeschaltet. (Symbolbild)
Weitere Artikel im Zusammenhang
Bern - Zum Schutz der Schweiz vor Cyber-Risiken will der Bundesrat 28 zusätzliche Stellen schaffen, die meisten davon im Verteidigungsdepartement. Er hat am Mittwoch den Plan zur Umsetzung der Cyber-Schutz-Strategie verabschiedet. mehr lesen 
Eine Frau wurde bei einer Internet-Partnerbörse Opfer eines Betrugs. (Symbolbild)
Aarau - Im Kanton Aargau ist ein ... mehr lesen
Bern - Die Koordinationsstelle zur ... mehr lesen
Betrügerische Telefonanrufe sind im Umlauf.
In der Schweiz sind die Verdachtsmeldungen über Internetkriminalität 2012 auf einen neuen Höchststand gestiegen. (Archivbild)
Bern - In der Schweiz sind die ... mehr lesen
Bern - Die Staatsanwaltschaften ... mehr lesen 3
Bundesrätin Simonetta Sommaruga.
Zwei der 141 Unternehmen und Organisationen, die ins Visier von Hackern der chinesischen Armee geraten sind, befinden sich in der Schweiz.
Bern - Zwei der 141 Unternehmen und Organisationen, die gemäss einem US-Bericht ins Visier von Hackern der chinesischen Armee geraten sind, befinden sich in der Schweiz. ... mehr lesen
Was viele Computernutzer nicht wissen: Allein durch das Aufrufen einer Webseite ... mehr lesen
Sicherheit: Nicht nur Software, sondern auch das Verhalten des Nutzers ist hier entscheidend.
Internetbetrüger haben es momentan besonders oft auf Login-Daten von E-Banking-Konten abgesehen. (Symbolbild)
Bern - Internetbetrüger haben es momentan besonders oft auf Login-Daten von E-Banking-Konten abgesehen. Die Opfer werden mit sogenannten Phishing-E-Mails dazu verleitet, ihre ... mehr lesen
Bern - Betrüger versuchen immer häufiger auch per Telefon Internetnutzer zu täuschen und an deren Passwörter und Kreditkartendaten zu kommen. Die Melde- und Analysestelle des Bundes für Informationssicherung (MELANI) beobachtet solche Fälle seit ungefähr einem Jahr. mehr lesen 
Berlin - Der vermutlich von einem staatlichen Dienst entwickelte ... mehr lesen
Es wird angenommen, dass die Malware «Flame» vom Militär in den USA und Israel entwickelt wurde.
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Berühmtes Deepfake: Papst Franziskus in fetter Daunenjacke.
Berühmtes Deepfake: Papst Franziskus in fetter Daunenjacke.
Um der steigenden Verbreitung manipulierter Inhalte entgegenzuwirken, haben sich Google, Meta und OpenAI der C2PA angeschlossen. Ihr Ziel ist es, Standards zu entwickeln, um authentische Inhalte von solchen zu unterscheiden, die mithilfe von Künstlicher Intelligenz erstellt wurden. mehr lesen 
Publinews Die Paysafecard ist ein elektronisches Zahlungsmittel, das auf dem Prepaid-Prinzip basiert. Es ermöglicht Nutzern, online sicher und anonym zu bezahlen, ohne persönliche oder finanzielle Informationen preiszugeben. Doch wie funktioniert das System? In diesem Artikel erläutern wir die Vorteile einer Paysafecard und zeigen die grundlegenden Schritte, wie die Paysafecard funktioniert. mehr lesen  
Publinews Die Zeit von 123456 als populärstem Passwort scheint vorbei zu sein. Laut der 2023er ... mehr lesen  
Cybersicherheit endet nicht beim Passwort
Das Datenökosystem besteht aus vertrauenswürdigen Datenräumen, die gemäss klaren Regeln miteinander vernetzt werden können.
Der Bundesrat hat am ein Massnahmenpaket zur Förderung eines Schweizer Datenökosystems verabschiedet. Das Ziel des Datenökosystems ist es, das ... mehr lesen  
Magnettonband mit der Aufnahme von B.B. Kings Konzert am Jazzfestival Montreux von 1980 aus dem Archiv der Claude Nobs Foundation. Das Band befindet sich in einem fortgeschrittenen Stadium des Verfalls, sodass es mit herkömmlichen Methoden nicht mehr direkt abgespielt werden kann.
eGadgets Montreux-Festival: Musik wird mit Röntgenlicht gerettet Das Paul Scherrer Institut hat eine ...
Domain Namen registrieren
Domain Name Registration
Zur Domain Registration erhalten Sie: Weiterleitung auf bestehende Website, E-Mail Weiterleitung, Online Administration, freundlichen Support per Telefon oder E-Mail ...
Domainsuche starten:


 
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Fr Sa
Zürich 3°C 5°C starker Schneeregenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Basel 4°C 9°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt, Regen
St. Gallen 0°C 5°C starker Schneeregenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig trüb und nass starker Schneeregen
Bern 0°C 7°C Schneeschauerleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Luzern 3°C 7°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Genf 4°C 9°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
Lugano 9°C 15°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich recht sonnig
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten