DTM: Marcel Fässler auf dem Norisring im Pech

Der Norisring gehört nach wie vor nicht zu Fässlers Lieblingsstrecken. Auf dem nur 2,3 km langen Stadtkurs in unmittelbarer Nähe des Nürnberger Franken-Stadions, der grosso modo aus drei Geraden, einer S- und zwei Haarnadeln-Kurven besteht, hatte der 25-jährige Schwyzer schon früher selten geglänzt, sei es in der Formel 3 oder letztes Jahr in seiner ersten DTM-Saison. Am Sonntag wurde ihm die Mauer am Ausgang der S-Kurve zum Verhängnis. Zwei Touchen beschädigten die rechte Hinterradaufhängung des Mercedes. Nach dem zweiten «Mauerkuss» musste Fässler das Rennen nach 18 von 44 Runden aufgeben. «Es gibt keine Ausreden», sagte Fässler, «ich bin selber schuld.»

Hinter Alzen, der letztes Jahr als Opel-Fahrer drei Rennen gewonnen hatte und jetzt erstmals in einem Mercedes erfolgreich war, belegte Bernd Schneider den 2. Rang mit 1,2 Sekunden Rückstand. Schon fast 15 Sekunden verlor der Dritte, Marcel Tiemann, der hier zum dritten und wahrscheinlich letzten Mal den rekonvaleszenten Bernd Mayländer im Manthey-Mercedes-Team vertrat. Bei Halbzeit der Meisterschaft scheint niemand mehr etwas gegen Schneiders Titelgewinn einwenden zu können. Der 37-jährige Saarländer hat jetzt 92 Punkte auf dem Konto, 53 mehr als der nach wie vor zweitplatzierte Fässler (49). Der Schweizer seinerseits musste den Schotten Peter Dumbreck (45) und Alzen (44) bedrohlich nahe aufschliessen lassen.

Die Opel Astra V8 Coupés scheinen nach etlichen Modifikationen im Bereich der Aerodynamik und des Fahrwerks bedeutend besser geworden zu sein. Mit Joachim Winkelhock (4.), Michael Bartels (6.) und Manuel Reuter gelangten drei vorher in vier Rennen nie zu Punkten gekommene Fahrer unter die Top-Ten -- noch vor dem besten Audi TT-R mit Mathias Ekström. Die Abt-Teams hätten allerdings mehr erreichen können. Christian Abt wurde schon in der 1. Runde in eine Kollision mit dem ungestümen Bartels verwickelt, und Laurent Aiello, der vor drei Wochen auf dem Sachsenring wegen des Starts in Le Mans gefehlt hatte, musste zwei (!) Strafstopps wegen übersetzter Geschwindigkeit in der Boxenstrasse absitzen.

(sda)