DTM: Marcel Fässler mit Bremsproblemen nur Achter

«Mister DTM» Bernd Schneider hat seinem Namen auf dem Sachsenring wieder einmal alle Ehre gemacht. Der Deutsche gewann das vierte Rennen der Saison mit fast 28 Sekunden Vorsprung auf Christijan Albers.

Mit seinem zweiten Sieg dieses Jahres dehnte Schneider seinen Vorsprung im Zwischenklassement auf die Verfolger erheblich aus. Der 37-jährige Saarländer hat jetzt 74 Punkte auf dem Konto und scheint schon vor dem Beginn der zweiten Saisonhälfte nicht mehr sehr weit von der erfolgreichen Verteidigung seines Titels entfernt zu sein. Fässler (49) bleibt Zweiter vor Laurent Aiello (37) und Peter Dumbreck (34). Der Franzose war in Sachsen nicht am Start; er sass im 24-Stundenrennen in Le Mans im zweitplatzierten Audi. Auf den für 40 Millionen Mark umgebauten Sachsenring bei Chemnitz waren 58 000 Fans gepilgert.

Nach 15 von 28 Runden lag Fässler mit dem Warsteiner-Mercedes auf Platz 3 hinter seinem Markenkollegen Schneider und Christian Abt. Der Audi-Fahrer hatte jedoch den obligatorischen Boxenstopp noch nicht absolviert, sodass der Schweizer praktisch Zweiter war. «Plötzlich blockierten beim Anbremsen einer Kurve die Hinterräder», rapportierte Fässler. Die Folge davon war ein Abstecher in den Sand in der 16. Runde, der ihn auf Platz 9 zurückwarf. «Die Bremsen erholten sich leider nicht mehr», bedauerte Fässler. «Ich musste jedes Mal zuerst mit dem Pedal pumpen.» In der 21. Runde war Fässler wieder Sechster, als die Bremsen erneut kurz versagten, so dass ihn Ekström und Dumbreck überholten.

In der Startrunde war es zu einem schweren Unfall gekommen, den alle Betroffenen (Alzen, Nissen, Haupt und Mamerow) wunderbarerweise heil überstanden. Wegen der Räumarbeiten für das Feld während vier Runden hinter dem Safety-Car her. In einer ersten Fassung des Klassements war Fässler als Siebenter geführt worden; Patrick Huisman, der das Ziel als Dritter erreicht hatte, fehlte auf der Liste. Der Holländer hatte den Boxenstopp schon nach der ersten Runde vorgenommen, was eigentlich nicht erlaubt ist. Zunächst war er mit 30 Sekunden Strafzeit belegt und auf Platz 12 zurückversetzt worden, dann sogar disqualifiziert und schliesslich wieder ins Klassement aufgenommen worden.

Im vorgängigen Qualifikationsrennen hatten Schneider und Fässler ihre Klasse gezeigt. Beiden war das Training am Samstag missglückt; der Deutsche kam nur auf den 20., der Schweizer auf den 18. Platz, weil sie sich vom früh einsetzenden Regen hatten überraschen lassen. Am Sonntag kämpften sie sich aber während des nur über neun Runden führenden Sprints auf nasser Bahn bis auf Platz 4 (Schneider) respektive 6 (Fässler) vor. Die besten Startpätze für das Hauptrennen sicherten sich Dumbreck, Ekström und Abt. Alain Menu wurde nach zwei Boxenstopps Letzter.

(kil/sda)