Die Polizei sei «gezwungen» gewesen, während eines «Aufruhrs» im Distrikt Garze in der Provinz Sichuan am Donnerstagabend Warnschüsse abzugeben, meldete Xinhua unter Berufung auf die örtliche Regierung. Bei den Protesten sei ein örtlicher Funktionär schwer verletzt worden.

Der Sprecher der Free Tibet Campaign, Matt Whitticase, sagte, acht Tibeter seien getötet worden, als Sicherheitskräfte das Feuer auf die Demonstranten eröffnet hätten.

«Absichtliche Provokation»

An den Protesten beteiligten sich demnach 370 Mönche des Tongkhor-Klosters und etwa 400 weitere Tibeter. Laut Whitticase richtete sich der Protest dagegen, dass am Donnerstag zwei Mönche wegen Fotos des Dalai Lama in ihrem Besitz festgenommen wurden.

Ein Gesandter des Dalai Lama forderte China unterdessen auf, den Olympischen Fackellauf durch Tibet abzusagen. Die Flamme durch die Himalaya-Region zu tragen wäre eine «absichtliche Provokation» und «beleidigend», sagte Lodi Gyari vor dem US-Kongress in Washington.

Forderungen zurückgewiesen

Sollte China an den tibetischen Etappen festhalten, würde dies weitere «negative Schlagzeilen» für die Olympischen Sommerspiele in Peking hervorrufen, fügte er hinzu.

Das chinesische Organisationskomitee der Olympischen Spiele wies die Forderung scharf zurück. Sie entblösse die Versuche der «Dalai-Clique», Olympia zu sabotieren, sagte Sprecherin Zhu Jing.

Der Fackellauf führt auf zwei Etappen durch Tibet: Durch die Himalaya-Region wird die Flamme im Mai zunächst zum Mount Everest gebracht. Im Juni führt der Lauf auch durch die tibetische Hauptstadt Lhasa.

(tri/sda)