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Dan LaCouture: Der «Luxus-Notnagel»

publiziert: Mittwoch, 26. Okt 2005 / 11:31 Uhr

Es gibt sie, die Eishockeyprofis, die sich in ihrer ganzen Karriere als Luxusversion eines «Notnagels» und als «Teilzeit-Legionäre» einen guten Ruf machen. Dazu gehört ohne Zweifel Dan LaCouture, der beim HCD aushelfen soll.

Dan LaCouture gilt als ein vorbildlicher Profi.
Dan LaCouture gilt als ein vorbildlicher Profi.
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Auch der HC Davos, der sich nicht nur über seine guten Legionäre im Team, sondern besonders stark über seine wichtigsten Schweizer Spieler definiert, kann in dieser Saison nicht auf einen fünften Ausländer verzichten, trotz guter Spiele der übrigen Leistungsträger.

Und so musste man beim HC Davos auf eine «Discount»-Variante bei der Ausländersuche zurückgreifen. Man wollte einen Zeitarbeiter, der das Loch, welches Landon Wilson mit seiner verletzungsbedingten Abwesenheit hinterliess, zumindest ansatzweise stopft. So erhielt der US-Amerikaner Dan LaCouture (28) vom HC Davos einen Vertrag für einen Monat.

Williger, hungriger Spieler

LaCouture bestritt für die Edmonton Oilers, die Pittsburgh Penguins und die New York Rangers 271 NHL-Partien. Letzte Saison spielte er während des NHL-Lockout in der American Hockey League (AHL) für die Providence Bruins, das Farmteam des Joe Thornton-Clubs Boston Bruins. Letzte Saison war er in der AHL einer der effizientesten Defensiv-Stürmer.

Im September 2005 kämpfte LaCouture im Trainingscamp der Detroit Red Wings erfolglos um einen NHL-Platz. Einige Vereine in der Schweiz (Servette) und Europa (DEL) waren an Lacouture interessiert, der gemäss AHL-Experten ein fleissiger, laufstarker und williger Spieler ist.

LaCouture ist «typische NHL-Manövriermasse», was bedeutet, dass er überall und jederzeit von Club zu Club, von Liga zu Liga hin- und hergeschoben werden kann und sich jeweils jeder Situation als Profi anpasst.

Seine beste Saison absolvierte er 2001/02, als er zuletzt die gesamte Saison in der NHL Stammspieler war und in 82 Partien (fehlte bei keinem Spiel) immerhin 17 Punkte beisteuerte. Aber auch die 59-Spiele-Saison bei den New York Rangers 2003/04 war nicht übel, wenn auch punktemässig mit 7 Zählern weniger erfolgreich.

Seine Strafenbilanz zeigt auch, warum Lacouture ein «dankbarer» Spieler für jeden Trainer ist: LaCouture ist ein «Fräser», ein Kämpfer und scheut die Strafbank nicht. 72, 71, 82 und zuletzt in der AHL bei Providence 52 Strafminuten sprechen eine deutliche Sprache. Davos holt sich also einen giftigen linken Flügel ins Team, der versuchen wird, drei bis vier Wochen die Wände in den NLA-Arenen wackeln zu lassen.

Teilzeit-Legionäre im Trend

Die Teilzeitarbeiter aus dem Ausland sind in den letzten Jahren in der NLA unverzichtbar geworden. Und besonders jetzt, da mit fünf Legionären pro NLA-Team die Rivalen sportlich enger zusammengerückt sind.

Immer wieder fallen ausländische Leistungsträger aus und müssen irgendwie gleichwertig ersetzt werden. Bei Mannschaften wie Ambri zum Beispiel, wo die Form der fünf Ausländer entscheidend ist für den sportlichen Erfolg, reagierte man bereits mit einer Verpflichtung (der Lette Fanduls), um den formschwachen Leistungsträgern einzuheizen.

Auch in Kloten zeigte sich, dass ein Domenico Pittis unersetzbar war und man sofort einen einigermassen gleichwertigen Teilzeit-Ersatz suchen musste (Brown). Nicht anders war es in Fribourg und Rapperswil-Jona. Nur wenige Vereine (ZSC Lions, Lugano, Bern, Zug, Davos) verkraften über einige Wochen hinweg einen ausländischen Ausfall im Kader.

Die Preise, sprich die Kosten für einen dieser Discount-Teilzeit-Legionäre halten sich im Rahmen und sind tragbar. In der Regel ist dies für einen Spieler der Grössenordnung von LaCouture 10'000 bis 15'000 Franken pro Monat (Salär, Wohnung, Auto, Versicherungen, Quellensteuer, Flugticket).

Eishockey.ch- Scouting Report Dan LaCouture

JW. - Notengebung 1 bis 7 gemäss einem international anwendbaren Notenschlüssel. 7 = herausragend/Weltklasse, 6= Internationale Klasse, 5= NLA-Spitze, 4= NLA-Durchschnitt, 3= Rollenspieler, 2= NLA-würdig aber mit Mängel, 1= NLA-unwürdig

Technik/Skating: 5
Mentale Stärke: 5
Physis: 5
Kondition: 4,5
Disziplin: 4,5
Taktisches Verständnis: 5
Schusstechnik: 5
Killer Instinkt: 4,5
Belastbarkeit: 5,5
Zukunftsaussichten: 4,5

Total: Note 4,85

(Von Joël Wüthrich, Working Press Basel-Montreal/eishockey.ch)

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