Danone-Übernahme: Regierung wehrt sich

Wie zuvor Ministerpräsident Dominique de Villepin unterstrichen Präsident Jacques Chirac und Innenminister Nicolas Sarkozy die Bedeutung des Konzerns für Frankreich.

"Sollte es ein feindliches Gebot für Danone geben, sollten die öffentlichen Stellen gemeinsam mit den Aktionären alles tun, um ihre Kräfte zur Blockade einer solchen Offensive zu mobilisieren", sagte Sarkozy der Zeitung "Le Monde".

Chirac betonte während eines Madagaskar-Besuchs, das Wichtigste für Frankreich sei es, die Stärke seiner Firmen zu verteidigen. Er beobachte den Fall aufmerksam. De Villepin hatte Danone am Mittwoch als Flaggschiff der französischen Industrie bezeichnet. Laut Danone-Chef Franck Riboud gab es bislang keinen Hinweis für einen Übernahmeversuch des US-Getränkeherstellers.

Interesse an Danone

Auch Coca-Cola, Kraft und Unilever werden Interesse an Danone nachgesagt. Als rettender "Weisser Ritter" wird der Schweizer Lebensmittelkonzern Nestlé genannt. Eine Übernahme durch Nestlé würde aber zur Zerlegung von Danone führen: Beide Konzerne zusammen hätten in Europa praktisch ein Monopol bei Marken-Mineralwassern.

Der Konzern hat im ersten Halbjahr 2005 bei steigenden Umsätzen weniger verdient. Während das operative Ergebnis um 4,5 Prozent auf 857 Mio. Euro zulegte, sank der Reingewinn auf 445 Mio. Euro von 636 Millionen vor einem Jahr.

Der Umsatz wuchs um 6,5 Prozent auf knapp 6,44 Mrd. Euro, wie der Konzern mit seinen Marken wie Evian-Wasser oder Danone-Joghurt mitteilte.

Das Unternehmen zeigte sich zuversichtlich für den weiteren Jahresverlauf. Der Umsatz werde um sechs bis sieben Prozent zulegen. Der Gewinn je Aktie aus dem fortgeführtem Geschäft soll um rund zehn Prozent steigen.

(bert/sda)