Beat Wismer, Direktor des Aargauer Kunsthauses, spricht von
einem Experiment. In einer offenen, essayistischen Form, mit den
Mitteln des Dialogs, des Vergleichs und der konfrontativen
Gegenüberstellung soll in der Ausstellung der Malerei im
20. Jahrhundert und ihrer Geschichte nachgespürt werden.
Über 180 Künstlerinnen und Künstler
Rund 180 Künstlerinnen und Künstler aus Europa und Amerika sind
mit ihren Bildern an diesem Versuch beteiligt: von Paul Cézanne
über Piet Mondrian zu Jessica Stochholder, von Henri Matisse über
Francis Bacon bis hin zu Marlene Dumas.
Die Ausstellung «Das Gedächtnis der Malerei» sei ein Experiment,
mit ausgewählten Positionen ein Jahrhundert zu repräsentieren und
den grossen Bogen anzudeuten, umschreibt der Kunsthausdirektor die
Absicht. Im Zentrum steht dabei die «sinnliche Reflexion über das
Medium Malerei der letzten 100 Jahre».
In die Analyse der Geschichte der Malerei des 20. Jahrhunderts
werden auch aktuelle Positionen eingeschlossen. Sie sollen erste
Anworten geben auf die Frage, wie sich die Malerei im 21.
Jahrhundert angesichts der neuen Medien entwickeln könnte.
In den letzten Jahren habe sich die Malerei immer wieder gegen
Angriffe durch neuen Medien wie Fotografie, Video und Computer in
ihrer Daseinsberechtigung behaupten müssen. Gerade deshalb wohl
auch erfreue sich die Malerei an der Jarhundertwende ungebrochener
Lebendigkeit, ist Beat Wismer überzeugt.
Über das Medium Sprache über Malerei reflektieren
Bei der Reflexion über das Medium der Malerei soll auch die
geschriebene Sprache im Gedächtnisraum ihren Beitrag leisten. Zur
Ausstellung ist deshalb ein Lesebuch mit Texten von Theoretikern
und Kunstschaffenden zur Malerei entstanden, das auch Texte von
Dichtern und Schriftstellern einschliesst.
Die Ausstellung «Das Gedächtnis der Malerei» wird am
27. August mit einer Vernissage eröffnet und ist anschliessend bis
zum 19. November zu sehen. Das Lesebuch zur Malerei im
20. Jahrhundert von Sibylle Omlin und Beat Wismer mit dem
gleichnamigen Titel wird vom Verlag Walter König, Köln,
herausgegeben.
(sda)