Das Mozartjahr in der Schweiz

publiziert: Mittwoch, 25. Jan 2006 / 09:34 Uhr / aktualisiert: Mittwoch, 25. Jan 2006 / 19:54 Uhr

Bern - Fast in allen Konzert- und Theaterprogrammen taucht dieses Jahr Mozarts Musik öfter auf als üblich. Aber nur wenige Veranstalter glänzen durch wirklich originelle Einfälle.

Lausanne feiert Mozarts Aufenthalt von 1766 vielseitig.
Lausanne feiert Mozarts Aufenthalt von 1766 vielseitig.
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Oft herrscht Konvention - oder die pure Verweigerung. Kaum ein Schweizer Theater lässt es sich nehmen, 2006 eine Oper von Mozart neu herauszubringen. Die Ausnahme ist Bern, das sich dem Mozart-Rummel entzieht.

Ambitioniertes Zürcher Opernhaus

St. Gallen zeigt keine Oper, sondern das Stück «Amadeus» von Peter Shaffer. Basel inszeniert «Don Giovanni», und Biel wählte, ebenso wie Genf, Mozarts letzte Oper «La Clemenza di Tito». Ambitionierter gibt sich das Opernhaus Zürich: Am 12. Februar hat Mozarts Jugendoper «La Finta Giardiniera» unter der Leitung von Nikolaus Harnoncourt in der Regie des Schauspielers Tobias Moretti Premiere. Und am 7. Mai bringen Franz Welser-Möst und Sven-Eric Bechtolf einen neuen «Don Giovanni» heraus. Zusammen mit den Wiederaufnahmen von «Così fan tutte», «Zauberflöte» und «Tito» bietet Zürich damit einen hochkarätigen Opern-Schwerpunkt.

Exotische Opern-Ideen

Lausanne feiert die Erinnerung an Mozarts Aufenthalt in der Stadt 1766 mit einem vielseitigen Reigen. Die Opernrarität «Tom Jones» von Philidor steht neben «Così fan tutte» in Giorgio Strehlers etwas betagter Mailänder Inszenierung und dem «Schauspieldirektor», den Marco Carniti mit Haydns «La Canterina» kombiniert. Orientalisch gibt sich Luzern: Die serbische Regisseurin Tatjana Gürbaca bringt das Singspiel «Zaide» mit der komischen Oper «Soliman II» des Mozart-Zeitgenossen Joseph Martin Kraus zusammen. Ein hoch interessantes Projekt hat die Basler Kaserne zu bieten: Das Ensemble Opera obliqua bringt «Der schwarze Mozart» des Schweizer Komponisten Andreas Pflüger auf ein Libretto von Lukas Holliger zur Uraufführung.

Mozart-Spiegelungen

Unter den Sinfonieorchestern ragt das Musikkollegium Winterthur mit einem dreiteiligen Mozart-Fest heraus: Zum einen schrieb Christian Jost ein neues Werk, das sich mit Mozarts Sinfonia concertante auseinandersetzt und am 25. Januar uraufgeführt wird. Zum zweiten erklingen unter Peter Kuhn Mozart-Konzerte für eines, zwei oder sogar drei Klaviere. Und zum dritten dirigiert Jürg Wyttenbach Werke von Schweizer Komponisten, die sich auf Mozart berufen. Eine ähnliche Idee verfolgt der neue Chefdirigent Andrey Boreyko in Bern mit Mozart-Hommagen von Silvestrow, Chopin und Ernst von Dohnányi. In Zürich veranstaltet die Tonhalle ein gutbesetztes Mozart-Streichquartett-Wochenende. Ansonsten spielt man die späten Sinfonien und lädt András Schiff ein, der zum Jubiläum auch in Basel auftritt.

Klavierfest in Luzern

Die Luzerner Mozart-Tage stehen bezüglich Mozart dieses Jahr zuvorderst unter den Festivals. Vom 27.-29. Januar erklingen hier seine sämtlichen 30 Klavierkonzerte. Bei den Luzerner Osterfestspielen Anfang April führt Nikolaus Harnoncourt das geistliche Lustspiel «Die Schuldigkeit des ersten Gebots» auf, und der Pianist Andreas Staier widmet sein Hammerklavier-Rezital vollständig Mozarts Musik. Beim Lucerne Festival im Sommer ist Mozart nur ein Thema unter vielen. Anne-Sophie Mutter spielt in drei Konzerten fast alle Geigensonaten Mozarts und András Schiff widmet seine Auftritte ebenfalls dem Jubilar. Daneben dirigiert Harnoncourt die letzten drei Sinfonien, Philippe Herreweghe das Requiem und Helmuth Rilling die c-Moll-Messe.

Originelle Ansätze

Bei den übrigen Schweizer Festivals steht Mozart nirgendwo wirklich im Zentrum. Am ehesten noch Ende März bei «Snow and Symphony» in St. Moritz, wo Gidon Kremer, Louis Lortie und Peter Aronsky Mozart intensiv pflegen. Und das Classic Openair in Solothurn bringt die populärsten drei Opern, «Figaro», «Zauberflöte» und «Don Giovanni», auf die Bühne. Das Menuhin-Festival Gstaad feiert in erster Linie seinen 50. Geburtstag und den 90. seines Gründers Yehudi Menuhin. Und das Verbier-Festival fokussiert auf die Klassik-Stars, von denen bestimmt der eine oder die andere auch Mozart im Gepäck mitführen wird.

(ht/sda)

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