Davenport wieder auf Höhenflug

publiziert: Dienstag, 15. Mrz 2005 / 10:00 Uhr

Vor einem Jahr, nach dem verlorenen Final gegen Justine Henin-Hardenne, erhielt Lindsay Davenport vom Publikum in Indian Wells eine "Standing Ovation". Eine Rückkehr als Spielerin schien damals unwahrscheinlich. Ein Jahr später sieht alles anders aus.

Lindsay Davenport wie sie leibt und lebt.
Lindsay Davenport wie sie leibt und lebt.
Lindsay Davenport überstand ohne nennenswerte Probleme die ersten drei Runden des 4,2-Millionen-Dollar-Events und bleibt der Dauerbrenner im Frauentennis.

1993 und 1994, als Martina Hingis noch auf ihre Spielberechtigung auf der Tour wartete, holte sich Davenport in Luzern ihre ersten zwei von mittlerweile 46 WTA-Titeln. Zweieinhalb Jahre nach Hingis´ Rücktritt steht die bald 29-jährige Kalifornierin immer noch an der Spitze des Rankings.

Durchbruch in Luzern

Kein Wunder, ist Lindsay derzeit rundum glücklich. In Indian Wells fühlt sie sich sowieso stets besonders wohl. Als Highschool-Schülerin verdiente sie an diesem Turnier vor zwölf Jahren, zwei Monate vor dem erstmaligen Triumph und dem Durchbruch in Luzern, das erste Preisgeld.

In der Oase bat sie John Leach erstmals um ein Date, mittlerweile sind die beiden verheiratet. Zweimal gewann Davenport das Turnier, im Doppel triumphierte sie sogar sechs Mal. Davenport: "Indian Wells ist und bleibt mein Lieblingsturnier, es figuriert in meinem Buch im gleichen Kapitel wie alle Grand-Slams. Hier spielte ich mein erstes Profiturnier, hier holte ich den ersten ganz grossen Titel. Ich investierte stets viel Energie, um an diesem Turnier besonders gut zu spielen, und meistens ging die Rechnung auf."

Den Rücktritt erklärt...

In Indian Wells kamen vor einem Jahr aber auch erstmals die Rücktrittsgedanken auf. Drei Monate später in Wimbledon verkündete Davenport das Karrierenende per Ende Saison -- nach einer 18-monatigen Odyssee mit Verletzungen, biederen Leistungen und unbefriedigenden Resultaten.

"Ich war in Wimbledon ehrlich", so Davenport. "Alles, was ich noch wollte, war das Jahr ehrenvoll zu Ende zu bringen. Die Motivation war weg. Dann spielte ich aber von einem Tag auf den andern wieder ausgezeichnet. Es war irgendwie zum Lachen. Ich verkündete den Rücktritt und drei Monate später stand ich wieder an der Spitze der Weltrangliste. Jetzt lasse ich mich überraschen, was noch alles kommt."

... und zurückgenommen

Der Rücktritt jedenfalls ist kein Thema mehr; Davenport geht davon aus, auch nächste Saison noch zu spielen. Wie lässt sich die fast unglaubliche Wende erklären? Löste das bevorstehende Ende den Knoten?

Davenport: "Ich weiss es nicht. Es gibt Leute, die sagen, ich sei nach Wimbledon lockerer geworden. Mein Mann (John Leach) und mein Trainer (Adam Peterson) behaupten aber das Gegenteil. Mir bereitete es gar keine Probleme, das Karrierenende vor den Augen zu haben, denn irgendwie freue ich mich auf die Zeit nach dem Tennis. Ich habe nicht Angst davor."

Wieder an der Spitze

Dass sie seit Oktober wieder die Weltrangliste anführt, ist für Davenport ein Bonus. Aber noch so gerne hätte sie die Nummer 1 gegen den Australian-Open-Titel eingetauscht, der Ende Januar im Final nach einer 6:2, 3:6, 0:6-Niederlage an Serena Williams ging.

Davenport: "Ich würde die Nummer 1 sofort hergeben -- soll nur ruhig jemand anders das Ranking anführen. Ich werde als Nummer 1 keinen Rekord mehr aufstellen. Ich spiele für Turniersiege, nicht mehr für die Weltrangliste." Und Lindsay geniesst es, an bedeutenden Events wie Indian Wells noch um den Sieg mitzuspielen, denn "vor zwei Jahren glaubte ich nicht, dass dies noch möglich sein würde".

(von Rolf Bichsel, Indian Wells/Si)

 
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Mi Do
Zürich 2°C 6°C bedeckt, wenig Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt
Basel 1°C 9°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt
St. Gallen 0°C 3°C starker Schneeregenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig Schneeregenschauer wolkig, wenig Schnee
Bern 1°C 5°C bedeckt, wenig Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen Schneeregenschauer
Luzern 1°C 5°C bedeckt, wenig Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
Genf 5°C 10°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich freundlich
Lugano 6°C 11°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig recht sonnig
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten