David Aebischer: Der «ewige» Kronprinz

publiziert: Mittwoch, 19. Apr 2006 / 19:25 Uhr / aktualisiert: Mittwoch, 19. Apr 2006 / 19:56 Uhr

Paradox: David Aebischer spielte ein überragendes Turnier an den Olympischen Spielen und war in der NHL in Hochform. Und dennoch wurde er von Colorado im Tausch mit José Theodore in ein echtes «Hockey-Haifischbecken», nach Montreal, abgeschoben. Dort muss er sich, wie schon Jahre zuvor, erneut als Backup wieder beweisen. Aber David war schon immer ein Kämpfer und zeigt es auch jetzt wieder.

David Aebischer wurde nach Montreal abgeschoben.
David Aebischer wurde nach Montreal abgeschoben.
Die jahrelange Geduld wurde zunächst belohnt: David ersetzte 2003 nach drei langen Jahren als Backup als neue Nummer 1 im Tor der Colorado Avalanche den Goliath Patrick Roy. David Aebischers Chance, der erste Schweizer NHL-Stammspieler zu werden, hat er genutzt. Aber er wurde nicht von einem Kronprinzen zu einem «König», sondern musste in Montreal wieder ganz von vorne anfangen.

Eine der ungewöhnlichsten Spielzeiten Aebischers geht ihrem Höhepunkt entgegen: Zunächst hatte der Fribourger Probleme beim Saisonstart und er war schwer in der Kritik. Danach wurde er degradiert als Backup bei der Avalanche und später sass er sogar als Nummer 3 auf der Tribüne.

Zur Jahreswende spülte ihn aber eine grossartige Form wieder an die Spitze und er verzeichnete eine Siegesserie. Danach kamen die Olympischen Spiele mit einem grandiosen Sieg gegen Tschechien und zwei weiteren Remis. Damit war Aebischer der einzige Keeper mit mindestens drei Spielen ohne Niederlage in Turin. Und dann der Trade nach Montreal, der aus heiterem Himmel kam: Keine Saison für schwache Nerven.

Huet/Aebischer: Neue Publikumslieblinge in Montreal

Hinter Publikumsliebling Huet hat Aebischer einen schweren Stand. Aber er war bei einigen Partien auch mitverantwortlich, dass die Montreal Canadiens die NHL-Playoffs 2006 erreichten. Vom anfänglichen «Buhmann» stieg er zu einem der Publikumslieblinge auf.

Die Gazetten in Montreal schrieben zunächst nach dem überraschenden Trade zwischen Colorado und Montreal, dass «das Ende der Welt nahe sei mit einem Franzosen und einem Schweizer im Tor der Habs..». Aber genau diese beiden Jungs im Torgehäuse haben die Erwartungen erfüllt und manchmal sogar übertroffen.

P.Roy: «Platz frei» für Aebischer

Noch vor drei Jahren durfte man spekulieren: Wird David Aebischer weiterhin in Colorado bei der Avalanche die Geduld aufbringen und als Backup von Superstar Patrick Roy auf seine Chance warten? Oder wird der eventuell eines der interessanten Angebote eines weniger starken Vereines als Nummer 1 prüfen, wie es etwa Marc Denis vor vier Jahren machte? Schliesslich löste Patrick Roy mit seinem Rücktritt von der NHL-Bühne den gordischen Knoten und bestätigte die Marschroute Aebischers, mit Geduld und seriöser Arbeit zum Kronprinz zu werden. Jetzt oder nie, hiess die Devise letzten Herbst. Denn die Colorado Avalanche setzten konsequent, bis kurz vor Playoffbeginn 2004, auf ihre beiden jungen Keeper.

Immer im Kreuzfeuer der Kritik

Aebischers Saisonleistung als Nummer 1-Debütant in der NHL war über weite Strecken sehr gut. Doch nach wie vor traute man dem Schweizer nicht zu, dass er das Starensemble auch tatsächlich in den Playoffs zum Titel führen könnte. Auch die Presse liess trotz guter Kritiken nie locker mit den Rufen nach einem Topstar im Kasten.

Mit der Lösung Tommy Salo kurz vor der Trading-Deadline konnten die Avalanche 2004 eine gute «Zwitterlösung» präsentieren: David blieb Nummer 1, Salo hätte ihn aber jederzeit gleichwertig ersetzen können. Bewundernswert bei «Abby» war immer seine Ruhe, die er selbst bei hagelnder Kritik bewahrte.

Aebischers «Lobby» bröckelte

David Aebischer war bei den Colorado Avalanche äusserst beliebt. Seine Arbeitseinstellung und lockere Art kommt sowohl bei Spielern wie auch Funktionären an. Auch mit Patrick Roy harmonierte er optimal. Der «All Time Winningest Goalie» der NHL über David: «Er hat noch so viel Entwicklungspotenzial und wird eines Tages den Durchbruch schaffen!»

«Er hat eine Chance verdient. Wir setzen auf ihn», betonte bei jeder Gelegenheit Avalanche-Präsident Pierre Lacroix seine Bewunderung für David Aebischers Fähigkeiten: «Wenn er so weitermacht, wird er ein ganz Grosser. Er hat die Veranlagungen, ein Nummer Eins Keeper in einem NHL-Spitzenclub, also auch bei uns, zu werden.»

Nun ja, ein «Grosser» wird er vielleicht wirklich einmal, aber wohl nicht bei den Colorado Avalanche.

Eishockey.ch- Scouting Report David Aebischer

JW. - Notengebung 1 bis 7 gemäss einem international anwendbaren Notenschlüssel.
7 = herausragend/Weltklasse, 6= Internationale Klasse, 5= NLA-Spitze, 4= NLA-Durchschnitt, 3= Rollenspieler, 2= NLA-würdig aber mit Mängel, 1= NLA-unwürdig

Technik: 6
Mentale Stärke: 6
Physis: 6
Kondition: 5,5
Disziplin: 6
Belastbarkeit: 6
Reaktionsfähigkeit: 6,5
Playoff-Erfahrung: 4,5
Zukunftsaussichten: 6

Total: Note 6,0

(Von Joel Wüthrich, Working Press Basel/Montreal /eishockey.ch)

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