Davos vergibt ersten Matchpuck

Ohne den gesperrten Playoff-Topskorer fehlte dem HCD sichtbar ein Spieler mit viel "Wasserverdrängung".

Rick Nash, in der letzten NHL-Saison mit 41 Treffern immerhin der beste Torschütze, tankte sich zwar einige Male sehenswert durch.

Doch mehr als die Anerkennung, neben dem fleissigen Finnen Niklas Hagman bester HCD-Akteur gewesen zu sein, blieb dem behenden Nash nicht.

Davoser fanden kein Mittel

Gegen den geschickt errichteten Berner Abwehrriegel fand Davos - abgesehen von einigen Einzelaktionen und im Getümmel vor dem Tor - während der gesamten Spieldauer kaum ein Mittel.

Davos war nach dem frühen Rückstand durch André Röthelis herrlichen Hockeckschuss (8.) erstmals in der Halbfinal-Serie ernsthaft gezwungen, das Spieldiktat an sich zu reissen.

Der Versuch des Rekordmeisters, der in der Regular Season mit seinem Tempohockey für einiges Spektakel gesorgt hatte, scheiterte indes spätestens bei Bührer.

SCB hielt Rhythmus hoch

Mit der extrem frühen Umstellung auf drei Linien (schon nach dem ersten Einsatz) hielt der SCB den Rhythmus permanent hoch, ohne indes selber je den direkten Weg zum Tor zu suchen.

Rolf Schrepfers Abschlussmöglichkeit (51.) blieb eine der wenigen nennenswerten Berner Gelegenheiten, schon vor Christian Dubés 2:0 38 Sekunden vor Schluss die imposante Davoser Heimserie (27 Spiele in Serie mit mindestens einem Plustor) zu besiegeln.

Seit dem 11. März letzten Jahres (0:2 gegen die ZSC Lions) hatten die Bündner im eigenen Stadion nie mehr zu Null verloren.

Kein "Rümpelhockey"

"Mit Rumpelhockey, das nichts bringt" (Zitat André Rötheli in einem Zeitungsinterview) hatte es Bern beim ersten Sieg im neunten Saisonvergleich gege Davos gar nicht erst versucht.

Stattdessen war so etwas wie eine (finnische) Handschrift von Trainer Alpo Suhonen zu erkennen. Einschüchterungen und harte Körperchargen blieben aus, ebenso Provokationen des Gegners.

Das geschickte Defensivkonzept, das Suhonens Team nach der 1:2-Niederlage am letzten Samstag offenbar zur Zufriedenheit des Coachs in die Realität umsetzte, lässt den SCB-Anhang zumindest für das sechste Rencontre in der wohl erneuten ausverkauften BernArena hoffen.

Davos - Bern 0:2 (0:1, 0:0, 0:1)
Eissporthalle. -- 6023 Zuschauer. -- SR Reiber, Mauron/Rebillard. -- Tore: 8. Rötheli (Steinegger, Schrepfer) 0:1. 60. (59:22) Dubé (Bordeleau, Rüthemann) 0:2. -- Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Davos, 5mal 2 Minuten gegen Bern.

Davos: Hiller; Gianola, Jan von Arx; Forster, Ramholt; Winkler, Blatter; Häller; Ambühl, Reto von Arx, Nash; Riesen, Marha, Hagman; Guggisberg, Rizzi, Christen; Neff, Sutter, Müller.

Bern: Bührer; Jobin, Steinegger; Furrer, Tallinder; Meier, Rolf Ziegler; Dubé, Bordeleau, Rüthemann; Dumont, Brière, Thomas Ziegler; Reichert, Rötheli, Schrepfer; Neuenschwander, Cereda, Botter.

Bemerkungen: Davos ohne Thornton (gesperrt) und Kress (verletzt), Bern ohne Sarault (überzähliger Ausländer). -- 4. Neuenschwander verletzt ausgeschieden (Schlüsselbein). -- 50. Timeout Davos. -- Davos ab 59:36 ohne Goalie.

(rr/Si)