Debatte um Phosphor-Einsatz

publiziert: Mittwoch, 16. Nov 2005 / 23:05 Uhr

Bagdad - Die USA und Grossbritannien haben den Einsatz von weissem Phosphor im Irak bestätigt. Sie beteuern aber, die - international geächtete - Chemikalie werde nicht gegen Zivilisten eingesetzt.

Das Gift diene «in erster Linie als Verdunkler, für Rauchvorhänge oder zur Markierung von Zielen».
Das Gift diene «in erster Linie als Verdunkler, für Rauchvorhänge oder zur Markierung von Zielen».
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Das Gift diene «in erster Linie als Verdunkler, für Rauchvorhänge oder zur Markierung von Zielen», sagte US-Oberstleutnant Barry Venable der BBC. Weisser Phosphor sei nützlich, um Aufständische aus Positionen zu vertreiben, die nicht mit normaler Artillerie erreicht würden.

In solchen Fällen werde eine Phosphorbombe in die Stellung gefeuert. Die «kombinierte Wirkung von Feuer und Rauch - und in manchen Fällen die Angst, die die Explosion auslöst - treibt sie aus den Löchern heraus, so dass man sie mit Sprengbomben töten kann», erklärte Venable.

«Nur zur Raucherzeugung»

Auch London bestätigte den Einsatz von Phosphor - «aber nur zur Raucherzeugung», wie ein Sprecher der Regierung sagte. Für Menschen ist das Gift, das sich beim Kontakt mit Sauerstoff entzündet, tödlich. Sie erleiden Verbrennungen und Schäden an Lunge, Leber, Herz, Nieren und Knochen.

Der italienische Fernsehsender RAI 24 hatte letzte Woche berichtet, die US-Streitkräfte hätten im November 2004 in Falludscha eine Art Napalm und weissen Phosphor gegen Aufständische und Zivilisten eingesetzt. Der Sender zeigte Bilder von Opfern, die offenbar typische Verletzungen von Phosphorbomben erlitten hatten.

Foltervorwürfe gegen Irak

Auch die irakische Regierung ist unter internationalen Druck geraten: In Bagdad hatten US-Soldaten am Sonntag ein geheimes Gefängnis des Innenministeriums entdeckt, in dem angeblich Häftlinge - mehrheitlich Sunniten - misshandelt wurden. 173 nicht registrierte Gefangene befanden sich in dem Gebäude.

Vize-Innenminister Hussein Kamal sagte, viele Häftlinge wiesen deutliche Folterspuren auf und seien unterernährt. Ein oder zwei Häftlinge seien sogar gelähmt gewesen, und ihnen sei an einigen Stellen die Haut abgezogen worden.

(bert/sda)

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