Kein Einfluss auf Afghanistan-Pläne

Dem US-Amokläufer droht die Todesstrafe

publiziert: Dienstag, 13. Mrz 2012 / 07:49 Uhr
US-Verteidigungsminister Leon Panetta.
US-Verteidigungsminister Leon Panetta.

Washington - US-Verteidigungsminister Leon Panetta schliesst nicht aus, dass der mutmassliche Amoklauf eines US-Soldaten in Afghanistan mit der Todesstrafe geahndet werden könnte. Der Verdächtige werde sich nach dem Militärrecht vor der Justiz verantworten müssen.

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Bei einem Schuldspruch müsse er somit auch mit einem Todesurteil rechnen. «Nach meinem Verständnis könnte das unter diesen Umständen infrage kommen», sagte Panetta am Montag auf dem Flug nach Kirgistan.

Er machte zugleich deutlich, dass die Tötungen die Afghanistan-Pläne der US-Regierung nicht durchkreuzen würden. «Wir können nicht zulassen, dass diese Ereignisse unsere Strategie oder die Mission untergraben, die wir haben», sagte er an Bord eines US-Militärflugzeugs auf einem Flug nach Kirgisistan.

Einzeltäter

Der US-Soldat hatte am Sonntag bei einem Amoklauf in der südafghanischen Provinz Kandahar 16 Dorfbewohner, in der Mehrzahl Frauen und Kinder, in ihren Häusern getötet.

Augenzeugen hatten zunächst von mehreren Angreifern berichtet. Dagegen sprachen Vertreter der US-Botschaft und der NATO von einem Einzeltäter, bei dem es sich um einen verheirateten Vater von drei Kindern handeln soll.

Nach Angaben von Pentagon-Sprecher George Little war der Unteroffizier erstmals in Afghanistan stationiert, davor war er drei Mal im Irak im Einsatz. Nach den Worten eines US-Regierungsvertreters litt der Soldat unter einer Hirnverletzung, die er sich bei einem Einsatz im Irak 2010 zugezogen habe. Ein Fahrzeug sei damals über den Soldaten gerollt.

Obamas Bedauern

Panetta beschrieb die Tötungen als isolierten Exzess eines Einzeltäters. Über dessen Motive herrsche weiter Unklarheit. «Das sind schreckliche Ereignisse», sagte der Minister. Doch in Kriegen werde es immer wieder zu derartigen Fällen kommen.

Auch US-Präsident Barack Obama betonte in einem TV-Interview: «Es sieht so aus, als ob es sich um einen einzelnen Amokschützen handelt, der auf eigene Faust handelte.» Obama bezeichnete den Amoklauf des US-Soldaten als «absolut tragisch und herzzerreissend».

(bert/sda)

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Amoklauf von Robert Bales in Afghanistan: Krieg macht Soldaten körperlich wie seelisch kaputt
Robert Bales tötete in Afghanistan 16 Menschen. Das Hirn dieses Amokläufers müsste untersucht werden. Eine Explosion verursachte in Afghanistan bei Bales früher eine Kopfwunde. Es könnte sein, dass dadurch sein Gehirn geschädigt wurde. Schon Denotationen in nächster Nähe. ohne sichtbare Verletzungen, können zu Hirntraumen führen. Die heutige Art Krieg zu führen führt zu unzähligen schweren Hirnschädigungen, stellten britische Ärzte schon nach dem Ersten Weltkrieg fest. Bales ist vermutlich ein Kriegsversehrter. „Er gehört vor ein Spezialgericht für Veteranen. Nur dort wird seine Tat angemessen gewürdigt“, erklärte der Arzt Ron Glasser, der im Vietnamkrieg diente. Bales droht vor einem normalen Militärgericht nämlich die Todesstrafe. – Politiker der USA, die den Vietnam- Irak- und den Afghanistan Krieg organisiert haben, wurden bisher nicht vor Gericht gestellt, auch Waffenhändler die an diesen Kriegen verdient haben nicht.

Nicht nur das Gehirn kann im Krieg geschädigt werden, auch seelisch werden Soldaten im Krieg oft traumatisiert. Jasna Bastic, eine Journalistin, hatte vor Jahren die Traumatisierung von Kriegsteilnehmern in Bosnien und Kroatien untersucht. In der Türkei ist Nadire Mater in ihrer Veröffentlichung "Mehmets Buch" (Suhrkamp Verlag) dem Schicksal von Soldaten im Krieg in Kurdistan nachgegangen. Jasna Bastic hatte mit Soldaten und Offizieren in psychiatrischen Kliniken, mit Psychiatern, Psychologen und Familienangehörigen von Kriegsteilnehmern in Bosnien und Kroatien Interviews gemacht. Jasna Bastic war es nach diesen Interviews zu einem grossen Anliegen geworden, zu vermitteln, was auf den Soldaten im Ernstfall zukommt: Kriegsteilnehmer, auch wenn sie nicht durch eine Kugel verwundet wurden, werden durch die schrecklichen Erlebnisse des Krieges psychisch verletzt. Sie tragen ihr ganzes Leben lang daran.

Soldaten müssen zum Töten konditioniert werden, da ein seelisch einigermassen gesundes Individuum nicht einfach töten kann. Trotz der Konditionierung in der soldatischen Ausbildung kommt es jedoch zu einer Traumatisierung durch das Killen, durch den Horror des Krieges. Dabei spielt es keine Rolle, ob ein Soldat in einem Angriffs- oder einem sogenannt gerechten Verteidigungskrieg kämpft. Sogar UNO Soldaten im Bosnien wurden durch den Krieg traumatisiert, ohne selber je gekämpft zu haben. In der kroatischen Armee wurde festgestellt, dass 40 - 50 Prozent aller Soldaten und Offiziere, die im Kampf standen, psychische Schäden davongetragen hatten. Das heisst: Das Grauen des Krieges liess sie später nicht mehr los, verfolgte sie dauernd. Die Erinnerung an die lebensbedrohlichen Situationen, die Angst, der Stress stürzte Wochen, Monate nachher psychotisch auf sie ein, lähmte sie. Tausende Kriegsteilnehmer waren daher in Serbien, Bosnien und Kroatien nicht mehr in der Lage zu arbeiten. Manche verhielten sich aggressiv, andere ruinierten sich mit Alkohol und Drogen. Depressionen und Selbstmorde waren sehr häufig, wie seinerzeit bei den Vietnamveteranen.

Wie bringt man Soldaten das Töten bei?
Das Problem das sich der Führung von Streitkräften stellte, war schon immer: Wie bringt man Soldaten das Töten bei? Die natürliche Tötungshemmung musste wegtrainiert werden. Im Ersten, und auch noch im Zweiten Weltkrieg, sollen nur 10 - 20 Prozent der Soldaten in der Infanterie wirklich geschossen oder auf den Feind gezielt haben. Die anderen haben entweder gar nicht geschossen oder dann in die Luft. Mit den neuen Trainingsmethoden die heute Armeen einsetzen, wird erreicht, dass ein viel höherer Prozentsatz der im Gefecht Stehenden tatsächlich schiessen, töten, wird. Durch das psychologisch ausgeklügelte Training werden die Reflexe automatisiert, wie beim Autofahren. Heute werden dazu auch computergesteuerte Videokinos eingesetzt, in denen der Soldat auf den agierenden Gegner auf der Leinwand reflexartig schiessen lernt.
Alles Heuchler
ersten bekommt der wohl nicht die Todesstrafe, da er bei der Tat nicht zurechnungfähig war. Auf jeden Fall muss der Soladat ein Einzältäter gewesen sein. Das Militär würde alle anderen Falle verschweigen.
Die Tat ist zudem nichts aussergewöhnliches, bis auf die Menge der getöteten Personen. Diese hat es auch ermöglicht, dass man davon etwas erfährt. Solche Raktionen wie von diesem Soldat sind in einem Krieg normal. Das menschliche Hirn funktioniert beisweilen einfach so. Entweder läuft der Soldat weg, er bleibt stehen oder er greift an. Normale Stresshandlung.

Nun wird eine Hirnverletzung vorgeschoben um die wahren Gründe zu verschleiern, dass es in einem Krieg nun mal solche Dinge gibt und dass so etwas nicht eine einzelen Überraschungstat ist.

Nichts ist mit dem Islolierten Exzess eines Einzeltäter. Die Wahrheit ist, dass es schrecklicher Kriegsalltag ist. Dass es regelmässig passiert und nur selten ans Tageslicht kommt.

Der Gripfel der Aussage ist Obama. Tragisch herzzerreissend.
Dabei hätte er ruhig sagen können, dass es nun mal zu einem Krieg gehört, dass solche Dinge passieren.

Soldaten sind Mörder oder werden Mörder. Zwar nicht willentlich gesteuert, aber unsere Hirn lässt leider nichts anderes zu. Unser Hirn schaltet das denken nämlich in Stresssiuationen ab. Da denkt nichts mehr. Im Krieg regieren Thalamus, Amygdala und Hippocampus und diese Regierung mordet bisweilen .

Ja liebe Leute. Die Wahrheit tut weh. Es gibt keinen heiligen Krieg oder keinen guten Krieg. Jeder Krieg ist gleich. Immer die gleichen Abläufe immer die gleichen Gräuel. Nur das wird uns vom Militär und der Politik tunlichst verschwiegen.
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