An der Protestkundgebung in Dübendorf kritisierte der Redner Urs
P. Gasche, Publizist und Konsumentenschützer, dass die Nachtflug-
Sperre nur gerade vier Stunden betrage. Behörden und Flughafen-
Vertreter hätten verschwiegen, dass verspätete Flugzeuge bis
01.00 Uhr nachts landen dürften.
Eine garantierte Nachtruhe von 01.00 bis 05.00 Uhr sei jedoch
nicht akzeptabel. Auch die neuen Lärmgrenzwerte seien ein Skandal,
sagte Gasche.
Veranstaltet wurde die Dübendorfer Protestkundegebung vom
überparteilichen Komitee «für mehr Lebensqualität und weniger
Fluglärm im Glattal». Gemäss Angaben der Organisatoren beteiligten
sich zwischen 1000 und 1500 Personen an der Demonstration.
Anlässlich der Protestaktion wurden auch mehrere hundert
Unterschriften für eine Petition gesammelt. Mit Protest und
Petition soll verhindert werden, dass die momentanen An- und
Abflugrouten des Flughafens Zürich-Kloten zu einem Dauerzustand
werden.
Protestkundgebungen fanden am Samstag auch in anderen
Flughafengemeinden statt, zum Beispiel in Wallisellen, wo gemäss
dem lokalen TV-Sender «TeleZüri» auch mehr als 1000 Personen gegen
den Fluglärm protestiert haben sollen. Auch in Wallisellen wurden
Unterschriften gesammelt.
Wirtschaftliche Vorteile oder mehr Ruhe?
Im Zusammenhang mit künftigen Betriebskonzepten des Flughafens
Zürich-Kloten geht Bundesrat Moritz Leuenberger davon aus, dass
diese für die Bevölkerung mehr Lärm bedeuten, wie er gegenüber dem
Privatsender «Radio Z» am Samstag erklärte. Der Kanton Zürich müsse
sich aber klar werden, ob er die wirtschaftlichen Vorteile oder
mehr Ruhe wolle.
Im Übrigen zeigte sich der Verkehrsminister überzeugt, dass die
durch Deutschland gekündigte Überflug-Vereinbarung mit der Schweiz
verlängert wird. Gerade die Erneuerung der Verwaltungsvereinbarung
erfordere eine Anpassung der Betriebskonzepte des Flughafens.
(ba/sda)