Den Schweizer Curlern bleibt nur die Schadensbegrenzung

Für Toni Müller, Marco Ramstein, Skip Jan Hauser und den keck aufspielenden Genfer Ersatzmann Benoît Schwarz - er ist der Lichtblick im Schweizer Team - kann es nach der ernüchternden Zwischenbilanz von 1:6 Siegen in den verbleibenden vier Vorrundenspielen nur noch um Schadensbegrenzung gehen.

Den Schaden können sie dann begrenzen, wenn sie die WM in der St. Jakobshalle nicht auf einem der letzten drei Plätze unter den zwölf Teams beenden. Denn damit würden sie dem Verband Swiss Curling eine sehr ungünstige Ausgangslage im Kampf um einen Quotenplatz an den Olympischen Spielen 2014 bescheren. Für die Vergabe der sieben direkten Startplätze in Sotschi zählt die Summe der Rangierungen an den Weltmeisterschaften 2012 und 2013.

Wenn das Grasshopper-Team in Basel eine schwache Vorlage liefert, müsste die Schweiz an der nächsten WM voraussichtlich unter die ersten vier kommen - was bei der heutigen Leistungsdichte im Weltcurling nicht einfach wäre. Andernfalls würde die Schweiz in eine Hoffnungsrunde verwiesen, an der - erst zwei Monate vor den Winterspielen - die letzten beiden Olympia-Startplätze vergeben werden.

Die Schweizer treffen in den restlichen Round-Robin-Partien am Mittwoch und am Donnerstag auf Neuseeland, USA, Norwegen und Frankreich. Mit vier Siegen könnten sie vermutlich auf den 6. oder den 7. Schlussrang vorstossen.

Am Dienstag warteten die Schweizer zunächst im Match gegen den haushohen Turnierfavoriten Kanada mit einer tollen Leistung auf. Als erstes Team überhaupt in Basel vermochten sie die Weltmeister von 2007 in ein Zusatz-End zu zwingen. Dort freilich legte Skip Glenn Howard den letzten Stein souverän zum 7:6-Sieg in die Mitte des Hauses. Benoît Schwarz, der seit Montag anstelle von Toni Müller auf der vierten Position spielt, zeigte mit zahlreichen erstklassigen Steinen erneut eine vorzügliche Leistung.

Auch im Abendspiel gegen den EM-Dritten Dänemark (Rasmus Stjerne) hielt Schwarz sein Team lange Zeit im Spiel. Ab der Mitte der Partie (4:3-Führung der Schweizer) unterliefen jedoch auch ihm Fehlsteine, was zur bitteren 4:9-Niederlage führte. Die Dänen hatten bis dorthin in Basel keineswegs überzeugt und vier ihrer ersten sechs Spiele verloren.

Resultate:
Basel. WM Männer. Round Robin. 9. Runde: Kanada (Craig Savill, Brent Laing, Wayne Middaugh, Skip Glenn Howard) - Schweiz (Grasshoppers/Toni Müller, Marco Ramstein, Skip Jan Hauser, Benoît Schwarz) 7:6 nach Zusatz-End. China (Liu Rui) - Frankreich (Thomas Dufour) 8:2. USA (Heath McCormick) - Schweden (Sebastian Kraupp) 10:1. Deutschland (Johnny Jahr) - Tschechien (Jiri Snitil) 4:3. - 10. Runde: Kanada - Dänemark (Rasmus Stjerne) 8:5. Frankreich - Schottland (Tom Brewster) 5:3. Neuseeland (Peter De Boer) - Deutschland 8:6. Norwegen (Thomas Ulsrud) - USA 9:4. - 11. Runde: Dänemark (Troels Harry, Mikkel Poulsen, Johnny Frederiksen, Skip Rasmus Stjerne) - Schweiz 9:4. Schottland - China 7:6. Norwegen - Schweden 8:3. Neuseeland - Tschechien 6:5.

Rangliste (je 7 Spiele):
1. Kanada 14. 2. China, Schottland und Schweden je 10. 5. Neuseeland und Norwegen je 8. 7. Dänemark und Frankreich je 6. 9. Deutschland und USA je 4. 11. Schweiz und Tschechien je 2.

Die Spiele der Schweiz am Mittwoch. 9.00 Uhr: Schweiz - Neuseeland. 14.00 Uhr: Schweiz - USA.

 

(fest/Si)