Denise Wyss ist die erste katholische Priesterin der Schweiz

Höhepunkt des Gottesdienstes war die Übergabe von Stola und Messegewand sowie die Salbung der Hände.
Denise Wyss leitet als Diakonin das Pfarramt der Gemeinde Baden-Brugg und wird dort weiterhin als Pfarrerin tätig sein. Als Priesterin kann Denise Wyss neu ihre 370 Kirchenmitglieder auch sakramental vollumfänglich betreuen. Die Priesterin kann selber ebenfalls heiraten. Ihre Primiz wird Denise Wyss am 27. Februar, ebenfalls in Solothurn, feiern.

Spannungen wegen Frauenordination
Die Christkatholische Kirche der Schweiz ist die vierte Kirche innerhalb der Utrechter Union, die eine Frau zur Priesterin weiht. Damit hat eine jahrzehntelange Diskussion ihren Abschluss gefunden. Vorangegangen sind die altkatholischen Kirchen in Deutschland, Österreich und den Niederlanden.
Die Frage der Frauenordination hat in der altkatholischen Kirchengemeinschaft immer wieder zu Spannungen geführt. Die Christkatholische Kirche der Schweiz hat das Priesteramt mit einem Synodebeschluss im vergangenen Jahr auch für Frauen geöffnet und der auch von Denise Wyss geforderten Gleichberechtigung zum Durchbruch verholfen.
Die Christkatholische Kirche der Schweiz umfast rund 12 000 Gläubige. Weltweit gibt es 500 000 Mitglieder der Altkatholiken. Ihre Landeskirchen sind in der Utrechter Union zusammengeschlossen.

Positive Reaktionen
Die Ordination von Denise Wyss hat positive Reaktionen hervorgerufen. In einem offenen Brief gratuliert der Synodalrat der Römisch-katholischen Landeskirche des Kantons Luzern Denise Wyss zur Priesterweihe. Der Wille, ungewohnte Schritte zu wagen, zeuge von der Lebenskraft des christlichen Glaubens.
Auch der Aargauische Katholische Frauenbund (AKF) äusserste sich zur Weihe. AKF-Präsidentin Iris Utz wünschte Denise Wyss «tiefe Freude und prophetische Kraft im Dienst am Menschen».

(ba/sda)