Der Iran reagiert durchzogen auf Vorschlag

Zuvor hatte ihm EU-Chefdiplomat Javier Solana in Teheran das Paket vorgelegt, das eine Mischung aus Zuckerbrot und Peitsche sein soll. Es war von den fünf Veto-Mächten des UNO-Sicherheitsrats und Deutschland vergangene Woche geschnürt worden.

«Positive Schritte»

Beide Männer bewerteten ihr Treffen, das über zwei Stunden gedauert hatte, positiv. Die Vorschläge enthielten «positive Schritte», sagte Laridschani anschliessend. Enthalten seien aber auch «Zweideutigkeiten», die geklärt werden müssten. Es gebe viel Diskussionsbedarf.

Die Vorschläge müssten nun geprüft werden. Der Iran begrüsse aber die Entschlossenheit der europäischen Länder, den Atomstreit diplomatisch zu lösen. Laridschani sprach von «guter Diskussion» mit Solana.

Kernstück des Packets

Auch Solana sagte, es müsse «unbedingt» mehr Diskussionen und Studien geben. «Allgemein» seien die Gespräche «sehr konstruktiv» gewesen.

Kernstück des Pakets, dessen Einzelheiten noch nicht bekannt wurden, ist das Angebot der USA, sich direkt an Verhandlungen mit Teheran zu beteiligen.

Der Iran soll durch Anreize, aber auch durch Sanktionsdrohungen dazu gebracht werden, die Anreicherung von Uran auszusetzen. Je nach Grad kann angereichertes Uran sowohl für die Energiegewinnung als auch zum Bau von Atomwaffen verwendet werden.

Flotte modernisieren

Der Iran will nicht auf die Anreicherungstechnik verzichten. Die USA werfen der Islamischen Republik vor, unter dem Deckmantel der zivilen Nutzung ein Atombombenprogramm zu verfolgen.

Laut der US-Zeitung «New York Times» soll Teheran der Kauf von Flugzeugteilen beim US-Flugzeugbauer Boeing und seinem europäischen Konkurrenten Airbus erlaubt werden. Damit könnte der Iran seine vollkommen veraltete Flugzeugflotte modernisieren.

Der Iran soll ausserdem bei seinem Wunsch nach einer Mitgliedschaft in der Welthandelsorganisation (WTO) unterstützt werden, wenn er die Anreicherung aussetzt.

(sda)