
Der Fussball ist König. In China ist er sogar Kaiser. Mitte März hat die neue Saison begonnen. Das Interesse und die Hoffnungen sind gross.
Die Skandalliga hat sich über die Winterferien gemausert. Schiedsrichter und höchste Funktionäre des chinesischen Fussballverbandes (CFA) wurden rechtzeitig im Februar kurz vor Saisonbeginn wegen Match-Absprachen, Spielwetten, gekauften Matches und Korruption von einem Gericht zu teilweise langen Haftstrafen verurteilt. In oranger Gefängniskleidung hörten sich mit steinernen Gesichtern die Allmächtigen des chinesischen Fussballs die Urteile an.
Eben erst hat eine zweite Prozessrunde gegen allerhöchste Funktionäre begonnen. Der ehemalige CFA-Chef Xie Yalong steht wegen Korruption und Bestechung (Deliktsumme: umgerechnet rund 270'000 Euro) genauso wie sein Nachfolger Nan Yong (160'000 Euro) vor den Schranken des Gerichts. Auch der ehemalige Manager der Nationalmannschaft Wei Shaohui, der frühere Schiedsrichterobmann Li Dongsheng, sowie vier Nationalspieler müssen sich wegen Spiel-Absprachen, Korruption und Wettschiebereien verantworten.
Bereits zu zehneinhalb Jahren Gefängnis ist der ehemalige CFA-Vorsitzende Yang Yimin (Deliktsumme: 200'000 Euro) verurteilt worden. Sogar 12 Jahre Gefängnis wurden dem korrupten Schiedsrichter - in China als «schwarze Pfeifen» bezeichnet - Zhang Jianqiang (430'000 Euro) aufgebrummt.
Die Fans, welche der Skandalliga die letzten Saisons immer mehr fernblieben, registrierten das alles mit Genugtuung. Dennoch, auch die Fans müssen sich sputen, denn in der vergangenen Saison kam es zu wüsten Ausschreitungen. Die chinesische Polizei freilich fackelt nicht lange und greift hart durch.
Wie so vieles, wurde nach chinesischer Ansicht auch das Fussballspiel in China erfunden. Vor zweitausend Jahren schon während der Han-Dynastie rannten Spieler einem ledernen, mit Tierhaaren gefüllten Ball nach. Vor tausend Jahren gar wurde der Legende nach ein begnadeter Spieler - der Lionel Messi der Song-Dynastie sozusagen - zum Premierminister des Reichs der Mitte ernannt. Von diesem sportlichen Glanz ist nichts mehr übriggeblieben. Dem chinesischen Fussball reichte es bisher nur ein einziges Mal an die Weltmeisterschaften - 2002. Für Brasilien 2014 und Olympia 2010 kickte sich China in der Asien-Gruppe deplorabel ins Abseits. In der FIFA-Welt-Rangliste wird das Reich der Mitte derzeit auf Rang 77 geführt.
Kein Wunder, denn national befindet sich der Fussball in einer kläglichen Situation. Seit fast zwei Jahrzehnten wird professionell Fussball gespielt, seit acht Jahren in der Chinesischen Superleague (CSL). Zu Beginn hiess sie mal CSL-Pirelli oder CSL-Siemens, derzeit wird mit dem Namen CSL-Wanda-Plaza einheimisches Schaffen gesponsert. Die aus 16 Mannschaften bestehende Profi-Liga steht seit Beginn 2004 unter einem unglücklichen Stern.
Da Glücksspiel in China ausser in staatlichen Lotterien verboten ist, wird unter den spielverrückten Han-Chinesen gewettet, dass es seine Art hat. Auch und gerade auf Fussball. Chinesische Matches natürlich, vor allem aber auf die auch im Fernsehen übertragenen Spiele der europäischen Fussballgrossmächte Italien, Spanien, Deutschland und Grossbritannien. Viel Geld ist im Spiel. Experten sprechen von umgerechnet hohen zweistelligen Milliarden-Dollar-Beträgen. In der heimischen Liga geht die Zockerei so weit, dass auch der Frauen- und Jugend-Fussball betroffen sind. Kommt dazu, dass von den 16 CSL-Teams über die Hälfte in Korruption und Kauf von Schiedsrichtern und gegnerischen Spielern verwickelt war. Keine Mannschaft jedoch wurde relegiert. Wett-Syndikate haben das illegale Glücksspiel fest im Griff.
In der eben angelaufenen Saison 2012 soll jetzt aber alles anders werden. Zunächst wurden im Februar mehrere Schiedsrichter und drei Vizepräsidenten des Chinesischen Fussball-Verbandes (CFA) zu unbedingten Gefängnisstrafen verurteilt. Dies veranlasste dann das Zentrale Fernsehen CCTV, erstmals seit dem Boykott vor drei Jahren wieder über heimischen Fussball zu berichten und gar während der Saison dreissig Direkt-Übertragungen in Aussicht zu stellen. Die Fans blieben wegen der Skandale immer mehr den Stadien fern, ausser beim FCB (FC Beijing Guoan), wo bei Heimspielen auch 2011 durchschnittlich 40'000 Zuschauer - inklusive Ihrem Korrespondenten - ins Arbeiterstadion strömten.
Diese Saison allerdings wird, wenn es nach den Club-Besitzern und CFA-Granden geht, alles sauber, sportlich, professionell. Der letztjährige Meister Guangzhou Evergrande zum Beispiel hat Grosses vor. Immobilien Mogul Xu Jiayin, Präsident und Besitzer, will sage und schreibe 700 Millionen Yuan (umgerechnet gut 100 Mio Franken) investieren. Der brasilianische Stürmer und Fulminense-Star Dario Conca ist das Aushängeschild.
Wie alle andern Clubs beschäftigt Guangzhou neben gut bezahlten chinesischen Kickern insgesamt fünf noch besser bezahlte Ausländer, davon einer nach Reglement aus Asien. Präsident Xu hat für die Spiele hohe Prämien ausgelobt für die nationale Meisterschaft genau so gut wie für die asiatische Champions-League. Nach den ersten acht Runden steht denn Guangzhou Evergrande mit 19 Punkten an erster Stelle des Klassements.
Ebenfalls mit der grossen Kelle richtet das in der vergangenen Jahren in mannigfaltige Skandale verwickelte Shanghai Shenhua an. Mit der Verpflichtung des französischen Internationalen Nicolas Anelka (Liverpool, Real Madrid, Manchester City, Fenerbahce, PSG, Chelsea) hat sich Shanghai-Shenhua-Besitzer und IT-Mogul Zhu Jun einen Bubentraum erfüllt. Nicht ganz billig. In Anelkas Zwei-Jahres-Vertrag ist der Verdienst mit 300'000 Dollar beziffert. Pro Woche. Netto. Die Liga hat insgesamt umgerechnet rund 400 Millionen Dollar investiert. Vierzehn von sechzehn Mannschaften haben schliesslich einen direkten Draht zu Immobilienfirmen. So kommt es, dass dreizehn der sechzehn Clubs von ausländischen Trainern angeleitet werden, u.a. vom Franzosen Jean Tigana (Shanghai Shenhua), dem früheren japanischen Nationaltrainer Takeshi Okada (Hangzhou Greentown) sowie niederländischen, serbischen, bosnischen, portugiesischen, kroatischen oder brasilianischen Fussballlehrern. Doch wie anderswo dreht sich auch in China das Trainer-Karrusell recht schnell. Der teure Franzose Tigana ist kaum angetreten schon wieder weg, denn Shanghai Shenhua liegt mit mageren neun Punkten nur noch auf Platz zehn.
Ob mit den kostspieligen Investitionen ins Personal die Qualität des chinesischen Fussballs angehoben werden kann, bezweifeln viele. Auf dem Internet sind die Blogger eher skeptisch. Anelka, hiess es in einem Mini-Blog, solle gefälligst erst mal einige Tore schiessen. Und viele waren es bislang nicht. Guangzhous südkoreanischer Trainer anerkennt zwar die Qualitäten von Stürmerstars wie Conca oder Anelka, meint aber, dass Fussball eine Team-Sportart sei und deshalb einige hochklassige ausländische Kicker das chinesische Spiel nicht über Nacht verbessern könnten.
Alles ist in der chinesische Profi-Liga also bereit für saubere Spiele. Die Stadien sind aufgemöbelt, das zentrale Fernsehen CCTV vermeldet rekordverdächtigen Reklameverkauf, die 16 Mannschaften von Beijing Guoan bis zu Guizhou Renhe sind durchtrainiert und die - illegalen - Wettbüros auf dem Internet und anderswo sind bereit, die Wetten anzunehmen. Mein Geheim-Tip: Meister wird im November Dalian Shide. Oder der FCB.
(Peter Achten/news.ch)

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