Der Machtpoker in Grossbritannien ist eröffnet

publiziert: Freitag, 7. Mai 2010 / 07:16 Uhr / aktualisiert: Freitag, 7. Mai 2010 / 14:06 Uhr

London - Der Poker um die Macht in Grossbritannien ist eröffnet: Die oppositionellen Konservativen konnten sich nach einer langen Wahlnacht zwar als stärkste Partei positionieren - allerdings kommen sie nicht auf die absolute Mehrheit der Parlamentssitze.

Gemäss dem britischen Sender BBC gewannen die Tories 291 von insgesamt 650 Sitzen.
Gemäss dem britischen Sender BBC gewannen die Tories 291 von insgesamt 650 Sitzen.
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Die konservativen Tories von David Cameron gewannen gemäss dem britischen Sender BBC nach Auszählung von 606 der 650 Wahlbezirke 287 Mandate. Dies entspricht einem Zugewinn von 89 Mandaten.

Die regierende Labour-Partei von Premier Gordon Brown kommt demnach auf 241 Sitze, 83 weniger als bei den letzten Wahlen. Die drittstärkste Partei, die Liberaldemokraten von Nick Clegg, erreichten 51 Sitze und verloren damit sechs Mandate.

Liberaldemokraten könnten entscheidend sein

Die Liberaldemokraten könnten entscheidend sein für die Bildung einer Koalitionsregierung. Clegg verzichtete aber auf eine konkrete Koalitionsaussage. Er plädierte in Sheffield für ein besonnenes Vorgehen.

«Ich denke, es wäre am besten, wenn sich jeder ein bisschen Zeit nähme, damit die Menschen die gute Regierung bekommen, die sie in diesen sehr schweren und ungewissen Zeiten verdienen», sagte er.

Die neu gewählten Abgeordneten und Partei-Spitzen der Liberaldemokraten wollten am Samstag zu einem privaten Treffen zusammenkommen, berichtete die Nachrichtenagentur PA. Das sehen die Parteistatuten vor.

Koalitions- oder Minderheitsregierung möglich

Erstmals seit 36 Jahren könnte es nun im Königreich wieder eine Koalitions- oder Minderheitsregierung geben. Ob dann Tory-Chef Cameron neuer Premier ist oder Gordon Brown weiter in der Downing Street bleibt, ist derzeit unklar. Beide äusserten ihren klaren Willen, regieren zu wollen.

In Grossbritannien hat der amtierende Premierminister das Recht - ja sogar die Pflicht - so lange im Amt zu bleiben, bis feststeht, welche Partei oder Koalition die meiste Unterstützung im Parlament hat. Er darf dabei auch als erster eine Regierungsbildung angehen.

Brown ist seit drei Jahren Premier. Er hatte das Amt 2007 von Tony Blair übernommen, der zehn Jahre regiert hatte. Noch in der Nacht wurde spekuliert, wer Brown als Parteichef nachfolgen könnte, falls er gehen müsste.

(ade/sda)

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