Der Schweizer Eiskunstlauf-Szene droht keine Eiszeit

publiziert: Freitag, 8. Mai 2009 / 10:52 Uhr / aktualisiert: Montag, 11. Mai 2009 / 15:43 Uhr

Wer folgt einmal hinter Sarah Meier und Stéphane Lambiel? Der Weg von der kleinen Eisprinzessin zur professionellen Top-Läuferin ist in vielerlei Hinsicht aufwändig. Die Nachwuchsarbeit in der Schweiz verspricht jedoch einiges.

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Martin Knöpfli, seit September 2008 Chef Leistungssport bei Swiss Ice Skating, dem Schweizer Eislauf-Verband (SEV), präzisiert: «Die Kleinen begeistern zu Beginn das ‹Röckli›, das ‹Märli›, das Wunder auf dem Eis. Erst im Laufe der Zeit realisieren die Jugendlichen, dass Eiskunstlaufen viel Raum für Selbstdarstellung und Ausdruck bietet. Dies wird mit dem Zusammenspiel von Technik und Kunst zur Herausforderung und eben auch zur Faszination.»

Boom durch Sarah Meier und Stéphane Lambiel

Dem SEV gehören 83 Vereine und 8 Regionalverbände an. Die genaue Zahl der Schweizer Eiskunstläuferinnen und Eiskunstläufer ist nicht bestimmbar, denn registriert wird lediglich, wer beim SEV eine Lizenz für Meisterschaften oder Tests löst. Gemäss Knöpfli gibt es zurzeit 2000 Lizenzierte. Die Früchte nach dem Aufstieg von Sarah Meier und Stéphane Lambiel in die Weltspitze werden nur langsam geerntet. Denn wer aufgrund dieses «Booms» begonnen hat, erreicht erst jetzt das Wettkampfalter.

Männer kämpfen um Image

«Ich gehe davon aus, dass der Boom bei den Mädchen grösser ist als bei den Knaben», sagt der SEV-Mann. Der Traum vom Eisprinzen ist bei den Knaben tatsächlich eher selten. Die Attribute, welche mit Männer-Eiskunstlaufen verbunden werden, sind oft negativ behaftet. So muss ein junger Eisläufer häufig Hänseleien wie «Mädchen» oder gar «Schwuler» über sich ergehen lassen. «Solche Kommentare können für junge Sportler und für eine ganze Sportart sehr abschreckend wirken», sagt Knöpfli.

Talente erkennen und fördern

Punkto Nachwuchsförderung will der SEV künftig nicht die besten Achtjährigen erkennen und fördern, sondern die Achtjährigen mit dem grössten Potenzial. Knöpfli meint dazu: «Die ganze Eislaufwelt sucht nach Antworten auf die Frage, was einen guten Eiskunstläufer ausmacht. Auch wir.» Zudem stelle die Integration des harten und zeitaufwändigen Trainings in die Entwicklung der Kinder und Jugendlichen eine grosse Herausforderung dar.

Grosser finanzieller Aufwand

Der SEV muss Swiss Olympic ein detailliertes Nachwuchsförderungskonzept vorlegen, um Unterstützungsgelder zu erhalten. «Dieses Konzept ist in Überarbeitung und berücksichtigt neu die professionelleren Strukturen der Vereine und der darauf aufbauenden Regionalkader», sagt Knöpfli und fügt an, dass neben den physischen und psychischen Komponenten auch die Eltern eine wichtige Rolle einnähmen. «Sobald die Läufer ambitioniert trainieren, kommen Privatlektionen ins Spiel. Zusammen mit Schlittschuhen, Eisen und Bekleidung beläuft sich der finanzielle Aufwand dann schnell auf Tausende bis Zehntausende von Franken pro Saison.»

Fortschritte werden messbar

Für die Entwicklung der jungen Eiskunstläuferinnen und -läufer prägend sind auch deren Trainer, welche im Schweizer Eislauflehrer Verband SELV zusammengeschlossen sind. Dank des im Jahr 2005 neu eingeführten Wertungssystems kann zudem die Leistungsentwicklung der Athleten langfristig festgehalten und analysiert werden.

«Die professionellen Trainerinnen, Trainer und Clubs sowie die immer besseren Kombinationsmöglichkeiten des Sports mit Schule und Ausbildung stimmen mich für die Zukunft des Schweizer Eiskunstlaufs sehr zuversichtlich», sagt Knöpfli. Es dürfte nur eine Frage der Zeit sein, bis das nächste Schweizer Eiskunstlauftalent an die Weltspitze läuft. Wann dies soweit sein wird, ist jedoch schwer vorauszusagen.

(mg/Sporthilfe)

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