Der Tessiner Grosse Rat setzt Fusion von sechs Gemeinden durch

Die Zwangsfusion der Gemeinde Sala Capriasca, die sich im März in einer Konsultativabstimmung mit nur drei Stimmen Mehrheit gegen die Fusion ausgesprochen hatte, war äusserst umstritten. Eine Minderheit im Grossen Rat - darunter vor allem Lega-Parlamentarier- wertete diesen Schritt als antidemokratisch.
Die Mehrheit folgte dem Vorschlag der Regierung, Sala Capriasca notwendig miteinzubeziehen. Nur so habe das ganze Projekt überhaupt einen Sinn. Eine Konsultativabstimmung sei nicht bindend. Sala selbst fühlt sich übergangen und wird laut Gemeindepräsident Sandro Ferrari Rekurs einlegen.
Trend zu Fusionen
Tesserete, Cagiallo, Lopagno, Roveredo, Vaglio und Sala Capriasca werden künftig «Comune di Capriasca» heissen. Die neue Gemeinde wird rund 4100 Einwohnerinnen und Einwohner zählen. Der Grosse Rat bewilligte 12 Millionen Franken als Startgeld für die Fusion. Die Fusion in der Capriasca ist Teil eines Projekts, das die Zahl der Tessiner Gemeinden von 245 auf 86 reduzieren will. Der Trend, durch den Zusammenschluss von Gemeinden funktionstüchtigere Verwaltungseinheiten zu schaffen, ist landesweit zu beobachten.
In der Schweiz hat die Zahl der Gemeinden in den letzten 50 Jahren um rund 200 abgenommen. Am 1.Januar 2000 zählte man in der Eidgenossenschaft noch 2899 Gemeinden.

(sda)