Der Unbekannte aus Italien

publiziert: Mittwoch, 11. Feb 2009 / 13:14 Uhr / aktualisiert: Mittwoch, 11. Feb 2009 / 13:30 Uhr

Im letzten November verhinderte eine Verletzung das Nationalmannschaftsdebüt von Marco Padalino (25). Gegen Bulgarien wird der Tessiner von Beginn weg spielen. Den Mittelfeldspieler von Sampdoria kennen in der Schweiz nur wenige, doch in der Serie A ist er in wenigen Wochen zu einer festen Grösse geworden.

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Mit seinen 25 Jahren ist Marco Padalino eigentlich nicht mehr im jugendlichen Alter eines Nationalmannschaftsdebütanten. Und auch im Klub ist seine Karriere erst mit Verzögerung auf höchster Ebene angelangt.

Als er am 30. August 2008 mit Sampdoria in der Serie A gegen Inter Mailand debütierte (und seine Leistung mit einem Assist krönte), war er schon 24 Jahre und knapp neun Monate alt. «Ich spielte zu lange in der Serie B. Vor allem die Zeit in Piacenza (2005 bis 2008 - Red.) war zu lange», gibt Padalino zu.

Unbekannte Grösse

Doch jetzt, 13 Serie-A-Einsätze nach seinem Einstand gegen Inter, sitzt Padalino im Medienraum des Stade de Genève. Padalino steht vor seinem ersten Einsatz mit dem Schweizer Nationalteam. Er ist ein gefragter Interviewpartner, denn die Schweiz will den neusten Nationalspieler kennenlernen.

Padalino nämlich ist bis jetzt in weiten Teilen des Landes eine unbekannte Grösse. Selbst vom Radar des SFV wurde er in seinen jüngeren Jahren kaum erfasst. Padalino kam nur auf ein paar wenige Einsätze mit der U17, im Aufgebot der U21 stand er lediglich einmal. Das war bei der EM-Barrage 2005 in Portugal. Zum Einsatz gelangte der Rotschopf damals aber nicht.

Mit 20 Jahren ins Ausland

Padalino hatte mit 20 Jahren und nach bloss 18 Einsätzen in der Challenge League mit dem FC Lugano bzw. Malcantone Agno die Schweiz verlassen und sein (Fussball-)Glück in Italien, der Heimat seines Vaters, gesucht.

«Sportlich bin ich deshalb fast mehr ein Italiener», gibt er lächelnd zu. Aber trotzdem fühle er sich als Schweizer, schliesslich sei er im Tessin gross geworden. «Und seit dem Aufgebot für die Nationalmannschaft bin ich ein noch etwas besserer Schweizer», fügte er schelmisch an.

Forfait erklärt

Das erste Aufgebot flatterte ihm schon im vergangenen Herbst vor dem Testspiel gegen Finnland ins Haus. Doch damals musste Padalino kurzfristig passen, weil er sich im Meisterschaftsspiel drei Tage zuvor an den Adduktoren verletzt hatte.

«Ich war verbittert über dieses Forfait und hatte Angst, dass ich vielleicht nie mehr die Chance bekommen würde für die Schweiz zu spielen.» Doch nach überstandener Verletzung blieben Padalinos Leistungen auf konstant hohem Niveau. Die logische Konsequenz ist, dass er nun mit knapp drei Monaten Verspätung doch noch zum Kreis der SFV-Auswahl gestossen ist.

Hitzfelds hohe Erwartungen

Hier habe er sich sofort wohl gefühlt. «Das ist ein völlig gesundes Team. Die Spieler sind offen auf mich zugekommen, auch diejenigen, die ich bisher nicht gekannt habe.» Sein Teamkollege bei Sampdoria, Reto Ziegler, mit dem er auch das Zimmer teilt, führte ihn ein und übersetzt, wo er sich mit Italienisch und den paar Brocken Französisch nicht verständigen kann.

Nach der atmosphärischen Angewöhnung muss sich Padalino nun auch auf dem Rasen beweisen. Er wird der siebte Debütant sein unter Nationalcoach Ottmar Hitzfeld. Der deutsche Trainer erwartet offenbar einiges vom Tessiner, der auf der rechten Seite den verletzten Valon Behrami ersetzt, und lobt Padalinos Qualitäten im rechten Couloir über den Klee.

«Laufstark, schnell, agil»

«Er ist laufstark, schnell, agil und gut im eins gegen eins. Zudem schlägt er sehr gefährliche Flanken und ist gut im Umschalten. Und weil er Stammspieler in Italien ist, hat er auch Qualitäten in der Defensive.»

In der Nationalmannschaft wird Padalino die Rolle auf der rechten Seite jedoch etwas anders interpretieren als im Klub. «In unserem 4-4-2 wird er weniger weite Wege gehen als im Fünf-Mann-Mittelfeld von Sampdoria. Dafür wird er mehr taktische Flexibilität zeigen müssen», so Hitzfeld.

Padalino selbst will «es einfach gut machen», denn er weiss, dass dieses Spiel für ihn «eine aussergewöhnliche Chance» ist. Nervös wird der lockere Tessiner deswegen nicht. «Ich schlafe immer gut. Nur einmal, vor dem ersten Spiel in der Serie A, habe ich fast die ganze Nacht wach gelegen.»

Doch wenn Padalino im Tiefschlaf liegt, dann träumt er von der WM-Teilnahme 2010 mit der Schweiz und einem Transfer zu Juventus Turin, dem Verein, dem die ganze Familie Padalino seit Jahr und Tag die Treue hält.

(Stefan Wyss/Si)

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