Bei Bestätigung dieser ersten Schätzung würden diese die ältesten
des amerikanischen Kontinents sein.
Die Reste seien in der Region Boqueirao da Pedra Furada im
Bundesland Piaui im Nordosten Brasiliens gefunden worden, sagte die
Archäologin Niede Guidon der Zeitung «Folha de Sao Paulo»
(Donnerstagausgabe). Eine erste Untersuchung von Zähnen und
Schädelknochenteile in einem angesehenen Labor der USA hätten
ergeben, dass die Reste «ungefähr 15 000 Jahre alt sind».
Die Untersuchung in den USA sei anhand der Massenspektronomie
erfolgt, versicherte die Wissenschafterin. Es handle sich um eine
Variante der Methode Kohlenstoff-14, die angewendet werde, wenn das
untersuchte Material nur sehr geringe organische Materie aufweise,
sagte sie. Die Entdeckung Guidons wurde allerdings noch von keiner
wissenschaftlichen Publikation veröffentlicht.
Umstrittene These
Guidon stösst mit ihrer These, der Mensch lebe seit 70 000 bis
80 000 Jahren auf dem amerikanischen Kontinent, auf grossen
Widerstand weiter Wissenschafterkreise.
International wird bisher die These akzeptiert, dass der Mensch
erstmals vor 10 000 bis 20 000 Jahren durch eine nicht mehr
existierende Landbrücke in der heutigen Beringstrasse (einer
Meerenge zwischen Sibirien und Alaska) nach Amerika gelangt sei.
Guidon stützt ihre These durch die Behauptung, sie habe
Kohlereste gefunden, die von Menschen vor 50 000 bis 60 000 Jahren
benutzt worden seien.
(news.ch)