Money, Money, Money

Der finanzkräftigste Boxkampf

publiziert: Freitag, 1. Mai 2015 / 14:12 Uhr
Floyd Mayweather steigt als Favorit in den Ring.
Floyd Mayweather steigt als Favorit in den Ring.

In der Nacht auf Sonntag ertönt in der MGM Grand Garden Arena in Las Vegas der Gong zum finanzkräftigsten Boxkampf der Geschichte. Die Veranstalter erhoffen sich beim WM-Titelkampf zwischen Floyd Mayweather und Manny Pacquiao Einnahmen von rund 400 Millionen Dollar.

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Zumindest was das Geld angeht, verdient das erste Aufeinandertreffen zwischen dem 38-jährigen Mayweather aus den USA und dem 22 Monate jüngeren Pacquiao aus den Philippinen den von den Promotern angekündigten Titel «Kampf des Jahrhunderts». Im Duell der (finanziellen) Superlative sollen im Optimalfall dank hohen Pay-TV-Quoten bis zu 400 Millionen Dollar generiert werden. Mayweather erhält 60 Prozent der Einnahmen (und damit wohl mindestens 120 Millionen Dollar), womit er laut dem Wirtschaftsmagazin «Forbes» in einem Jahr mehr Geld verdienen wird als jeder andere Sportler der Geschichte. Pacquiao erhält 40 Prozent der Einnahmen (zwischen 80 bis 160 Millionen Dollar). Der mit 3000 Smaragden bestückte Gürtel für den Sieger des Kampfs im Weltergewicht (bis 67 kg) ist knapp eine Million Dollar wert.

Finanziell sprengt das Duell alles bisher Dagewesene. Die rund 16'500 Tickets für den Mega-Fight, von denen nur rund 500 in den freien Verkauf kamen, kosteten zwischen 1000 und 10'000 Dollar, auf den Internetbörsen werden in diesen Tagen für die besten Plätze am Ring bis zu 350'000 Dollar pro Ticket verlangt. Allein der Ticketverkauf brachte den Veranstaltern 74 Millionen Dollar. Die interne Ausstrahlung in den MGM-eigenen Casinos entlang des berühmten Strips im Spielparadies in der Wüste Nevadas bringt zehn Millionen Dollar ein. Schon das Wägen der beiden Boxer kostete 10 Dollar Eintritt. Diese Einnahmen sollen an eine gemeinnützige Organisation fliessen.

Den grössten Geldregen erhoffen sich die Organisatoren mit den Einnahmen durch das Bezahlfernsehen, da sich die beiden Pay-Per-View-Giganten in den USA - Showtime (Mayweather) und HBO (Pacquiao) - zum zweiten Mal in ihrer Geschichte auf eine Zusammenarbeit einigen konnten. Erstmals waren die beiden Konkurrenten 2002 beim Duell zwischen Mike Tyson und Lennox Lewis übereingekommen. In den USA kostet der Kampf in HD-Qualität knapp 100 Dollar, in Deutschland ist er für 20 bis 30 Euro via Sky Select zu empfangen. Für die Schweizer Boxfans ist der Kampf weder bei SRF noch bei Teleclub zu sehen.

Duell der Gegensätze

Floyd Mayweather steigt als Favorit in den Kampf, der nach ersten Verhandlungen im Dezember 2009 aufgrund diverser Meinungsverschiedenheiten jahrelang auf sich warten liess. Der 38-Jährige, der in ärmlichen Verhältnissen im US-Bundesstaat Michigan aufgewachsen ist, hat in seiner Karriere in fünf Gewichtsklassen WM-Titel geholt und alle seine 47 Profikämpfe (26 durch K.o.) gewonnen. Noch zwei Siege fehlen Mayweather zu Rocky Marciano, der in den Vierziger- und Fünfzigerjahren alle seine 49 Profikämpfe im Schwergewicht für sich entschieden und seine Karriere unbesiegt beendet hat. Mayweather, der für viele Experten als bester Boxer der Welt gilt, besticht durch seine effiziente Trefferquote und die herausragenden Qualitäten in der Defensive.

Mit 105 Millionen Dollar Einnahmen 2014 ist Mayweather laut «Forbes» der derzeit am besten verdienende Sportler der Welt. Sein Reichtum stellt der extrovertierte Amerikaner gerne zur Schau. Sündhaft teure Autos wie ein Ferrari, Lamborghini oder Rolls Royce sind ebenso in seinem Besitz wie Privatflugzeuge oder mit Brillanten besetzte Armbanduhren. Nicht umsonst ist sein Übernahme «Money». Zuletzt liess sich Mayweather einen 25'000 Dollar teuren Mundschutz aus Gold, Diamanten und 100-Dollar-Scheinen anfertigen. Mayweather ist zwar nicht verheiratet, hat aber vier Kinder. «Wenn ich für den Kampf 200 Millionen verdiene, gibt das 50 Millionen pro Kind. Ein smarter 'Move' meinerseits», so Mayweather, der 2012 wegen Körperverletzung und häuslicher Gewalt gegenüber seiner Ex-Freundin zu 90 Tagen Gefängnis verurteilt worden war.

Wesentlich bescheidener tritt Manny «Pacman» Pacquiao auf, auch wenn sein Einkommen 2014 auch auf immerhin rund 40 Millionen Franken beziffert wird. Der 36-Jährige, der als Teenager seine Heimat verlassen hat, um Geld zu verdienen und seine Familie zu unterstützen, ist auf den Philippinen ein Volksheld. Die Kriminalitätsrate sinkt während seiner Kämpfe, da jeweils nahezu jeder Philippiner vor dem Fernseher sitzt. 2010 wurde Pacquiao ins Repräsentantenhaus seines Landes gewählt, 2016 strebt er dem Vernehmen nach das Amt eines Senators an. Der gläubige Christ, der verheiratet ist und fünf Kinder hat, tritt auch immer wieder als Schauspieler oder Sänger in Erscheinung. Pacquiao gehört auch ausserhalb seines Landes zu den bekanntesten Sportler-Persönlichkeiten. 2011 wurde er vom amerikanischen Präsidenten Barack Obama ins Weisse Haus eingeladen.

Als einziger Boxer hat es Pacquiao geschafft, in acht Gewichtsklassen Weltmeister zu werden. Seinen ersten Profi-Kampf hatte der Philippiner 1995 im Alter von 16 Jahren bestritten, seither weist er eine Bilanz von 56 Siegen, fünf Niederlagen und zwei Unentschieden auf. Zwei seiner letzten fünf Kämpfe hat der offensiv boxende und für seine Schnelligkeit bekannte Pacquiao allerdings verloren. Dass seine beste Zeit vorbei ist, stritt der 36-Jährige vor dem Duell mit Mayweather aber ab. «Der Killerinstinkt, das Gefühl und der Fokus sind gleich wie vor zehn Jahren.»

(bg/Si)

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