Der italienische Objektkünstler Mario Merz ist gestorben

Merz wurde vor allem durch seine Iglus bekannt, Symbole für die Rückkehr zu prähistorischen Existenzformen. Iglus von Merz finden sich in vielen Museen, etwa auch im Zürcher Kunsthaus.

Merz, der am 1. Januar 1925 in Mailand geboren wurde, war Autodidakt. Er wuchs in Turin auf, wo er bis zu seinem Tod lebte und arbeitete. Ein vom Vater gewünschtes Medizinstudium schloss er nicht ab und war stattdessen seit 1945 zunächst als konventioneller Maler tätig.

Anfang der 50er Jahre schuf er erste Werke aus Pflanzenblättern, deren Adern er so mit Farbe behandelte, dass sie wie Landkarten wirkten. Schon 1954 widmete ihm die Galleria La Bussola in Turin die erste Einzelausstellung.

Kunstexperten umschrieben den Italiener unter anderem als Natur-Plastiker oder mentalen Baumeister. Die Turiner Zeitung La Stampa würdigte Merz´ Werke als eine grossartige Verschmelzung zwischen Primärelementen und Technologie.

Merz erhielt während seines fast 60-jährigen Schaffens zahlreiche Auszeichnungen, darunter den österreichischen Kokoschka-Preis (1983) und den Goslarer Kaiserring (1989) sowie im vergangenen Juli den japanischen Praemium Imperiale. In der Begründung der Jury hiess es, Mario Merz habe mit seinen Arbeiten zur Bereicherung der Weltgemeinschaft beigetragen.

(bert/sda)