Bei der Deutschen Bahn droht historischer Arbeitskampf

Deutsche Bähnler wollen streiken

publiziert: Dienstag, 21. Mrz 2000 / 16:02 Uhr

Frankfurt - Eine Woche lang macht die Gewerkschaft mobil, am Wochenende steht dann der Vorgeschmack auf einen Arbeitskampf an, «den Deutschland in der Geschichte der Eisenbahn noch nicht erlebt hat».

Wenn Bahnchef Hartmut Mehdorn und der Chef der Gewerkschaft der Eisenbahner Deutschlands (GdED), Norbert Hansen, am Freitag in Köln zusammenkommen, sind die Fronten verhärtet. Mehdorn will Milliarden einsparen, um die Bahn auf Zukunftskurs zu trimmen, Hansen sieht bis zu 70 000 der rund 240 000 Arbeitsplätze bei der Deutschen Bahn in Gefahr.
Kommt es nicht zu einer Annäherung beim so genannten Beschäftigungsbündnis Bahn, will die GdED bereits am Samstagmorgen Warnstreiks in mindestens einer deutschen Grossstadt starten und damit Verspätungen provozieren. Auch zur im Juni beginnenden EXPO 2000 will sie nicht vor Streikaktionen zurückschrecken.
Mit Aktionen in ganz Deutschland versuchen die Gewerkschafter derzeit die Signale auf Stopp zu stellen und so Mehdorns Spardrang zu bremsen. Für Mittwoch sind Grossveranstaltungen in Hannover und Stuttgart geplant und am Donnerstag gleich drei Kundgebungen in Saarbrücken, Duisburg und Köln.

3,6 Mrd. DM weniger im Personalbudget
Der Bahnchef, der aus dem Staatskonzern einen ertragreichen Börsenkandidaten machen will, setzt die Arbeitnehmervertreter mit ehrgeizigen Zielen mächtig unter Druck. Rund 3,6 Mrd. DM weniger will Mehdorn bis zum Jahr 2004 im Personalbudget stehen haben. Dazu müsste die Bahn nach Berechnungen der GdED bis zu 70 000 Stellen streichen.
Mehdorn selbst beteuert, er wolle am liebsten niemand entlassen; statt Jobverlusten schlug er zuletzt Arbeitszeitverkürzungen mit entsprechenden Lohnabstrichen oder Streichungen des Weihnachtsgeldes vor.

Unkonventionelle Wege
Sollten die Gewerkschafter dies ablehnen, schliesst der Bahnchef eine Kündigung des Beschäftigungsbündnisses nicht aus, das bislang betriebsbedingte Kündigungen verbietet: «Nur wenn alle Beteiligten bereit sind, neue unkonventionelle Wege zu gehen, so wie das in anderen Unternehmen und Branchen längst üblich ist, können wir das Ziel ohne betriebsbedingte Kündigungen erreichen.»
Die Gewerkschaft sieht darin eine «Provokation». Bei durchschnittlich 4000 Mark brutto im Monat gebe es nicht mehr viel abzubauen, wettert GdED-Sprecher Horst Kummer. Durch Kürzungen und die geforderten Nullrunden erwartet er langfristig finanzielle Einbussen von 500 bis 1000 DM für die Beschäftigten.
Die Bahn selbst dagegen rechnet vor, durch eine «beschäftigungsorientierte Arbeitszeitpolitik» müsse ein Mitarbeiter mit einem Nettoeinkommen von 4000 DM monatlich auf 150 DM verzichten.

(sda)

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