Deutsche Bahn in der Hitzewelle am Pranger

publiziert: Montag, 12. Jul 2010 / 12:13 Uhr / aktualisiert: Montag, 12. Jul 2010 / 22:36 Uhr
Arbeit an der Klimaanlage eines ICE. (Archivbild)
Arbeit an der Klimaanlage eines ICE. (Archivbild)

Berlin - Überlastete Klimaanlagen, entnervte Fahrgäste: Die Deutsche Bahn steht in der Hitzewelle am Pranger. Die Bahnpolizei eröffnete offiziell ein Ermittlungsverfahren, das den Hitzekollaps von neun Schülern in einem defekten ICE am Wochenende untersuchen soll.

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Beim Verfahren gehe es um fahrlässige Körperverletzung und unterlassene Hilfeleistung, ermittelt werde in alle Richtungen, sagte ein Sprecher der Bundespolizei.

Auch das Eisenbahnbundesamt schaltete sich ein: Es seien Untersuchungen eingeleitet worden, wie es zum Ausfall der Klimaanlage in mehreren Zügen kommen konnte, sagte ein Sprecher in Bonn.

Aufgeheizte Waggons

Schwierigkeiten mit aufgeheizten Waggons gab es derweil im ganzen Land auch am Montag. Die Deutsche Bahn kündigte an, die Kühltechnik der ICE-Züge besonders zu überprüfen. Zudem erhielten die Zugchefs und Zugbegleiter die Anweisung, bei einem Totalausfall der Klimaanlage den Zug am nächstmöglichen Bahnhof zu stoppen.

Die Bahn geriet auch ins Visier der Politik: Die Bundesregierung verlangte vom Staatsunternehmen umgehend Besserung. Verkehrsminister Peter Ramsauer telefonierte mit Bahnchef Rüdiger Grube wegen des Hitze-Debakels. «Ich erwarte von der Deutschen Bahn, dass die Züge bei minus 40 Grad genauso zuverlässig fahren wie bei plus 40 Grad.»

Schadenersatz gefordert

Am Wochenende hatte die Bahn drei überhitzte ICE stoppen müssen. Am Hauptbahnhof in Bielefeld hatte sich die Situation am Samstag in einem überhitzten ICE dramatisch zugespitzt. In den Abteilen herrschten Insassen zufolge Temperaturen zwischen 40 und 50 Grad. Etliche Schüler waren in den Wagen zusammengebrochen.

Die Sophie-Scholl-Gesamtschule in Remscheid will nach dem Hitzekollaps der Schüler von der Bahn Schadenersatz fordern. Das Unternehmen habe den Vertrag auf Beförderung der Schüler nicht erfüllt, sagte Schulleiterin Brigitte Borgstedt. «Die Beförderung endete im Desaster, und das nicht nur einmal.»

(fest/sda)

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