Kanton und Universität St. Gallen sowie das Deutsche Bucharchiv München haben dafür die Stiftung «St. Galler Zentrum für das Buch» gegründet. Das Deutsche Bucharchiv München war 1947 von Ludwig Delp gegründet worden; es umfasst total rund 1200 Laufmeter Bücher. Diese werden im September von München nach St. Gallen gebracht und in die Kantonsbibliothek Vadians integriert, wie die St. Galler Regierungsrätin Kathrin Hilber vor den Medien erklärte.

Die kurz zuvor gegründete Stiftung hat laut Hilber zum Ziel, die buchwissenschaftliche Forschung und Lehre sowie kulturelle, gesellschaftliche und gestalterische Anliegen des Buchwesens zu fördern.

Neues Fach Buchwissenschaften

An der Universität St. Gallen (HSG) wird aus diesem Grund ein interdisziplinäres Kompetenzfeld Buchwissenschaften errichtet.

Der Leistungsausweis der wirtschafts-, rechts-, sozial- und kulturwissenschaftlichen Fächer an der HSG biete die Gewähr für ein Forschungs- und Lehrprogramm, von dem Studierende ab 2007 auf Bachelor-Stufe profitieren und ein Zertifikat erlangen könnten, sagte Werner Wunderlich, Direktor des Instituts für Medien- und Kommunikationsmanagement (MCM) an der Universtität St. Gallen.

HSG-Professor als Stiftungsratspräsident

Der Übersiedlung des Bucharchivs gehen rund dreieinhalb Jahre der Planung voraus. Grösstes Hindernis war die unterschiedliche Handhabung des Stiftungsrechts durch die deutschen und Schweizer Behörden, wie Hilber ausführte. Die St. Galler Kulturministerin sagte: «Heute wird ein neues Kapitel Buchgeschichte aufgeschlagen.»

Die Ludwig-Delp- und die Waldemar Bonsels-Stiftung, beide in München, seien bereit, das Vorhaben weiterhin finanziell zu unterstützen. Beide Institutionen sind im Stiftungsrat der Stiftung «St. Galler Zentrum für das Buch» vertreten. Erster Präsident des sechsköpfigen Stiftungsrats ist der HSG-Professor Beat Schmid.

(ht/sda)