Rabobank blieb nur der Weltcup-Sieg durch Dekker

Di Luca gewann die Lombardei-Rundfahrt - Zberg Sechster

publiziert: Samstag, 20. Okt 2001 / 21:36 Uhr / aktualisiert: Samstag, 20. Okt 2001 / 22:23 Uhr

Bergamo - Zberg beendete das 258 km lange Rennen in Bergamo als Sechster, Dekker hielt sich mit dem Gesamt-Weltcup schadlos. Die Rabobank-Mannschaft von Beat Zberg und Erik Dekker hat während der 95. Lombardei-Rundfahrt zwar den Ton angegeben, der Sieg ging aber schliesslich an den Italiener Danilo Di Luca vor Landsmann Giuliano Figueras und Michael Boogerd (Ho), dem besten Rabobank-Profi.

Dekker (31) ist der erste Holländer, der die seit 1989 ausgeschriebene Saisonwertung gewann. Es war auch Dekker, der 70 km vor dem Ziel die entscheidende Attacke lancierte. Spätestens zu jenem Zeitpunkt war die Entscheidung um den Weltcup gefallen. 17 Fahrer vermochten den Antritt Dekkers zu kontern, nicht aber der Lette Romans Vainsteins, der im 10. und letzten Rennen als einziger Fahrer noch theoretische Chancen besass, Dekker vom 1. Platz zu verdrängen.

In der Schlussphase fiel allerdings auch Dekker zurück, aber mit Boogerd und Zberg konnten zwei seiner Teamkollegen um den Sieg mitkämpfen. Boogerd ergriff nach 225 km die Initiative. Mit dem Vorjahres-Dritten Nicklas Axelsson (Sd) fuhr er zunächst 18 Sekunden Vorsprung heraus. Axelsson stürzte später, derweil im Finale Richard Virenque (Fr), Di Luca und Figueras zu Boogerd aufschlossen. Zberg näherte sich dem Spitzenquartett bis auf 20 Meter, wegen des Regens und der glitschigen Strasse schaffte der Urner den Anschluss aber nicht ganz.

Im letzten Aufstieg gut 3 km vor dem Ziel vermochte sich Di Luca etwas abzusetzen, derweil erstaunlicherweise Virenque den Anschluss verlor. Figueras und Boogerd holten Di Luca zwar wieder ein, auf der Zielgeraden wurden sie aber erneut düpiert. «Ich wollte unbedingt verhindern, dass ich wie vor zwei Jahren nur Zweiter werde», sagte der 25-jährige Di Luca. Der Sieger gehört einer Sportgruppe (Cantina Tollo) der 2. Division an und kann dank einer Wild-Card jeweils nur bei Mailand-Sanremo und an der Lombardei- Rundfahrt teilnehmen; in den anderen acht Weltcup-Rennen ist das Team nicht startberechtigt. Auf die kommende Saison hin wechselt Di Luca nun aber zum Erstdivisions-Rennstall Saecco, «und da werde ich voll auf den Weltcup setzen.»

«Sch...», entfuhr es Beat Zberg, als er nach der Zieleinfahrt hörte, wer gewonnen hatte. Dem Schweizer waren in der fünfköpfigen Verfolgergrupppe die Hände gebunden, weil mit Boogerd ein Teamgefährte in der Spitze vertreten war. Zberg hatte schon 75 km vor dem Ziel angegriffen und bedauerte hinterher, dass er so früh in die Offensive getreten war: «Mit diesen guten Beinen hätte ich länger warten müssen.» Mit Mauro Gianetti (17.) und Niki Aebersold (25.) holten neben Zberg zwei weitere Schweizer Weltcup-Punkte. Im Vorjahr war Zberg Vierter geworden, diesen Platz beanspruchte nun Virenque, der nach dem Sieg bei Paris-Tours erneut ein beachtliches Resultat vebuchte nach seiner neunmonatigen Dopingsperre.

Bester Schweizer im Gesamt-Weltcup wurde als Siebenter Oscar Camenzind, der wie Vorjahressieger Erik Zabel (De) nicht mehr startete. Dekker liess den zweitklassierten Zabel um 81 Punke hinter sich und kann wie im Vorjahr auf eine sehr starke Saison zurück blicken. 2000 hatte er drei Etappen der Tour de France und das Weltcup-Rennen in San Sebastian für sich entschieden. Von 1992, als er nach Platz 4 an den Olympischen Spielen in Barcelona zu den Profis übertrat, bis 1999 waren dem Holländer Erfolge aber weitgehend versagt geblieben. «Ich habe keine Ahnung, weshalb ich so lange warten musste», sagte Dekker, «mir selber wäre es auch lieber gewesen, ich hätte schon früher gewinnen können.»

(kil/sda)

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