Diamantenschmuggel aufgeflogen

Die Diamanten aus Südafrika lagen (unverzollt) im Zürcher Zollfreilager, bereit für den Weitertransport ins Freilager Genf, wie Karl Fässler, Dienstchef des Zürcher Zolluntersuchungsdienstes, auf Anfrage erklärte.

Dem Transporteur war ein so genannter Gleitschein ausgestellt worden. Damit durfte er die Diamanten vom Freilager zum Flugzeug Zürich - Genf bringen.

Der Trick

Der Südafrikaner, der schon seit einiger Zeit in einem Zürcher Hotel logierte, nahm die Bescheinigung dankend entgegen, steckte das Säcklein mit den wertvollen Klunkern in den Hosensack, und ging. Allerdings nicht zum Flugzeug, sondern in Richtung Ausgang Zurich City.

Aufmerksame Zöllner am Flughafen beobachteten dies und regagierten gut, so Fässler. Der Schmuggler und sein Komplize, ein israelischer Staatsangehöriger, wurden verhaftet, die Diamanten beschlagnahmt. Der Zoll leitete ein Strafverfahren ein.

Busse oder Gefängnisstrafe

Mit dem Schmuggel hätte der Südafrikaner rund 90 000 Franken Mehrwertsteuer hinterzogen, wie Fässler erklärte. Er muss mit einer happigen Busse oder einer Gefängnisstrafe rechnen.

Weder der Schmuggler noch sein Komplize waren den Behörden bisher bekannt. Es seien auch keine weiteren Verflechtungen festgestellt worden - die beiden seien offenbar Einzeltäter, sagte Fässler. Vor ein paar Jahren war am Flughafen Zürich ein grösserer Fall aufgeflogen, bei dem die Untersuchungsbehörden später einem weltweit tätigen Kuriernetz auf die Spur kamen.

Diamantenschmuggel ist laut Fässler nicht besonders häufig. Die beliebtesten Schmuggelwaren (abgesehen von Drogen) seien zur Zeit Lebensmittel aus den EU-Ländern oder Schmuck aus der Türkei.

(fest/sda)