Die Äsche ist das Tier des Jahres

publiziert: Montag, 8. Jan 2007 / 14:14 Uhr / aktualisiert: Montag, 8. Jan 2007 / 15:06 Uhr

Bern - Die Naturschutzorganisation Pro Natura hat die Äsche zum Tier des Jahres 2007 ernannt. Dem Fisch ist es in den Schweizer Flüssen nicht mehr wohl: Stromproduktion und Verbauungen machen ihm das Leben schwer.

Die Äsche ist in ihrer Art bedroht.
Die Äsche ist in ihrer Art bedroht.
Die Äsche sei ein eindrückliches Beispiel dafür, was menschliche Eingriffe in Flüssen und Bächen anrichten können, teilte Pro Natura mit. Sie kam einst in vielen Flüssen in der ganzen Schweiz vor - heute ist ihr Verbreitungsgebiet geschrumpft und sie gilt als gefährdet.

Die Heimat des Fisches mit der auffälligen Rückenflosse - der «Fahne» - sind Flussabschnitte im Übergang von den hügeligen Voralpen ins flacher werdende Tiefland. In abwechslungsreichen Strecken mit zum Teil starker Strömung und im steinigen Untergrund findet das Tier ideale Lebensbedingungen.

Im Kies legt die Äsche ihre Eier ab, wo sie zu Brütlingen reifen, die wiederum in den ruhigeren Uferzonen heranwachsen. Ausgewachsene Äschen schweben dann bevorzugt in der starken Strömung, von der sie sich Kleinkrebse und Insektenlarven in den Mund spülen lassen.

Verbauung der Flüsse durch die Stromwirtschaft

Dieses Mosaik an Lebensräumen ist indes laut Pro Natura in den Schweizer Flüssen gestört. Schuld daran sei neben der Verbauung der Flüsse vor allem die Stromwirtschaft. Ausgerechnet die Äschenregionen sind auch für die Stromproduktion interessant.

Das damit verbundene Stauen von Flussabschnitten wirke sich verheerend aus auf die sensible Äsche: Stauwehre seien oft unüberbrückbare Hindernisse, die Äschenpopulationen voneinander trennen. Zudem bremsen sie die Strömung. Dadurch lagert sich Schlamm ab, verstopft die kiesige Sohle des Flusses und verunmöglicht so die Eiablage.

Schwankende Wasserstände

Die Stromproduktion kann ausserdem zu rasch und stark schwankenden Wasserständen führen. Wird etwa unterhalb der Stauwehre mit einem Mal viel Wasser abgelassen, werden Eier und junge Äschen - zusammen mit anderen Fische - weggespült.

Eier und Jungfische, die dem «Hochwasserspuk» trotzen können, finden sich laut Pro Natura unvermittelt auf dem Trockenen. Hier gehen sie zu Grunde.

8 Fischarten schon ausgestorben

Nach Schätzungen von Pro Natura fliessen in der Schweiz neun von zehn Fliessgewässern nicht mehr natürlich. Sie sind verbaut, kanalisiert oder gestaut. Die Folge: Bereits acht von ursprünglich 54 Fischarten in der Schweiz sind ausgestorben, 34 Arten sind gefährdet.

Mit einer Kampagne setzt sich Pro Natura dafür ein, dass Flüsse und Bäche wieder lebendiger gemacht werden. Beispielsweise würden rund 50 Projekte für Flussbettaufweitungen initiiert und unterstützt.

(fest/sda)

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