Die Alpenfestung wackelt - Soldat Steiner muss gehen

publiziert: Donnerstag, 30. Jul 2009 / 07:01 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 30. Jul 2009 / 17:39 Uhr

Die SF-Sendung «Alpenfestung - Leben im Réduit» hatte gestern ihr erstes Drama - ein Soldat musste die Sendung verlassen. Warum die Sendung für Aufregung sorgt und ob die die Deutschen jetzt doch einmarschieren, erfahren Sie hier in der nicht ganz ernst gemeinten TV-Kritik.

Soldat Steiner musste gehen - wackelt jetzt die Festung?
Soldat Steiner musste gehen - wackelt jetzt die Festung?
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Soldat Roman Steiner lag auf der Krankenliege und war ratlos. Seit dem Marsch vom Montag zur Festung plagten ihn Rückenschmerzen, die auch am gestrigen Mittwoch nicht nachlassen wollten.

Wie der Zuschauer vom zuständigen medizinischen Berater Gianpiero Lupi erfuhr, war Steiner schon vorbelastet ins Rennen um einen Platz im Réduit gestartet, nach der Einnahme von Schmerzmitteln, waren diese allerdings wieder verschwunden.

Dennoch hielt es Steiner gestern nicht mehr aus und wurde vom Kommandanten in die Dienstunfähigkeit verabschiedet. Steiner war sehr enttäuscht. Nach seinem Abgang musste die Truppe eine Wiese freisensen, schliesslich braucht es eine Spielwiese, wenn schon kein Feind auszumachen ist.

Im Kuhstall nichts Neues

Apropos sense... Und auf dem Bauernhof? «Heute Morgen haben sich (sic!) Marco und ich ein wenig verschlafen. Marco und Mutti fangen an zu melken und dann kam noch Angelika dazu», schreibt Michael Lüthi im Anbau-Blog. Also auch nichts Neues.

Bisher fielen die Reaktionen über das Living-History-Projekt unterschiedlich aus. Einerseits werde der Mythos der heldenhaften Verteidigung aus den Alpen bedient, andererseits wolle man, so der SF-Programmdirektor, nur den Schweizer Alltag im Zweiten Weltkrieg zeigen.

Der Alltag kommt in der Tat nicht zu kurz, wo aber bliebt der Weltkrieg? Über den Versuch «etwas zu zeigen, wie es war», sind schon einige Filme und Sendungen gestolpert - da nützt auch die mitternächtliche Wissenschafts-Equipe nach der Sendung nicht viel. Eine Doku hätte es auch getan. Warum jetzt nicht auch die Wehrmacht und die KZ-Opfer zeigen werden, wie das damals so war, soll hier nicht weiter kommentiert werden.

Es ist Unterhaltung

Das bringt natürlich Historiker auf die Palme, denn die Schweiz kann sich nun wirklich nicht mehr als blosses Opfer der NS-Welteroberungspläne bezeichnen. Daher ist eine Sieger-Mentalität fehl am Platze und gehört als Bildungs-Konserve nicht unbedingt ins öffentliche Fernsehen.

Bei aller Kritik, die man den TV-Höhlenbewohnern machen kann, geht aber eines vergessen. Das Projekt ist keine Wissenschaftssendung, sondern schlicht und einfach Unterhaltung. Da stecken ein paar Männer in Uniformen und Frauen in Bäuerinnen-Kleidung und tun so, als wäre das wichtig. Wir sind daher gespannt, ob die Truppe, die gestern begonnene Sensen-Schlacht auf der Exerzierwiese auch gewinnen wird.

In vielen Ländern stehen Vergangenheits-Begeisterte auf den Schlachtfeldern der Geschichte, ob gegen die Römer, gegen Napoleon oder gegen die Deutschen. Hoffen wir also, dass mit Soldat Steiners Abgang die Deutschen nicht doch noch in die Festung Schweiz einreiten werden.

(Tino Richter/news.ch)

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