Die Aussagen der Ex-Nummer 3 von El Kaida

publiziert: Donnerstag, 15. Mrz 2007 / 17:02 Uhr

Washington - Chalid Scheich Mohammed hat nach eigenen Angaben als Chefplaner des Terrornetzwerkes El Kaida bis zu seiner Festnahme 2003 alle Terroranschläge im Ausland überwacht - auch die vom 11. September 2001 mit 3000 Toten.

Verschiedene Aussagen dürften auf «Behandlungen» im Gefängnis zurückzuführen sein.
Verschiedene Aussagen dürften auf «Behandlungen» im Gefängnis zurückzuführen sein.
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Mohammed gehört zu den 14 als besonders gefährlich eingestuften Häftlingen, die aus geheimen CIA-Gefängnissen ins US-Gefangenenlager Guantánamo Bay auf Kuba gebracht wurden und jetzt vor Militärkommissionen angehört werden.

Das US-Verteidigungsministerium hat die Aussagen der früheren Nummer 3 von El Kaida vor der Kommission zwar zensiert, aber eins geht klar aus dem Protokoll hervor: Der Gefangene wirft Mitarbeitern des US-Geheimdienstes CIA Folter vor.

Er spricht von unfairen Verfahren, der Festnahme vieler Unschuldiger und sagt, dass nicht nur er, sondern auch andere falsche Aussagen bei Verhören gemacht hätten. Ausserdem habe ein Computer mit Beweisen, die gegen ihn vorgebracht würden, dem Mithäftling Mustafa al-Hausaui und nicht ihm gehört.

Hirn aller Anschläge

Ein vom US-Militär Beauftrager verliest - so steht es in dem Protokoll - eine schriftliche Erklärung von Mohammed. Darin bezeichnet sich der Häftling als das Hirn von quasi allen Terroranschlägen von El Kaida bis 2003.

Mohammed gibt einen Insider-Blick auf das, was El Kaida an weiteren Anschlägen im Schilde führte. Man weiss nicht, ob das realistisch ist, oder ob da viel Fantasie mitspielt, denn die Ziele reichen von Big Ben in London über den Panama-Kanal, die New Yorker Börse, Botschaften Israels bis hin zum NATO-Hauptquartier in Brüssel.

Bomben statt Rosen

«Ich will mich nicht selbst zum Helden machen», sagt Mohammed. Aber Gewalt sei nun mal die Sprache des Krieges. Auch die USA hätten den irakischen Ex-Machthaber Saddam Hussein nicht mit Küssen und Rosen überschüttet, sondern mit Bomben.

Mohammed sagt aus, dass er weder unter Druck noch Drohungen vor der Militärkommission aussagt. Das Protokoll der Anhörung verrät jedoch, dass Mohammed nicht alle Aussagen während seiner Gefangenschaft in CIA-Obhut aus freien Stücken gemacht hat.

Der Vorsitzende der Kommission geht beispielsweise auf eine Erklärung von Mohammed ein, in der dieser den Vorwurf der Folter erhebt. Ob irgendwelche Aussagen während der Gefangenschaft auf «Behandlungen» zurückzuführen seien, fragt der US-Militär.

Zensierte Aussagen

Mohammed antwortet: «CIA-Mitarbeiter. Ja. Am Anfang, als sie mich nach...» Der Rest der Aussage ist zensiert worden. Mohammed sagt auch, dass er und andere falsche Aussagen gemacht hätten.

Im Streit mit den europäischen Verbündeten um die geheimen CIA-Gefängnisse im Ausland führte US-Präsident George W. Bush schon im September den Häftling Chalid Scheich Mohammed als Kronzeugen dafür an, wie nützlich die weit reichenden Vollmachten für den Geheimdienst gewesen seien. Mohammed habe viele Details von Anschlägen verraten. «Er gab uns Informationen, die uns dabei geholfen haben, die Bemühungen El Kaidas aufzudecken, an biologische Waffen heranzukommen», sagte Bush.

(Von Hans Dahne, dpa/sda)

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