Neujahrsansprache von Micheline Calmy-Rey

Die Bundespräsidentin ruft zum Konsens auf

publiziert: Samstag, 1. Jan 2011 / 12:31 Uhr
Bundespräsidentin Micheline Calmy-Rey.
Bundespräsidentin Micheline Calmy-Rey.

Bern - Bundespräsidentin Micheline Calmy-Rey hat in ihrer Neujahrsansprache zur Konsenssuche aufgerufen und vor einem Rückzug in die Berge gewarnt. Den Schweizerinnen und Schweizern wünscht sie mehr Selbstvertrauen.

Das vergangene Jahr sei nicht immer einfach gewesen, sagte Calmy-Rey in ihrer Radio- und Fernsehansprache zum Neujahr. Auch die Schweiz habe die Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise zu spüren bekommen. «Auch bei uns müssen wir an die notwendige Solidarität mit den Schwächsten erinnern.»

Um die Herausforderungen erfolgreich angehen zu können, brauche die Schweiz eine starke und geeinte Regierung, die mit einer Stimme spreche. Das Amt der Bundespräsidentin verstehe sie als zusätzliche Verpflichtung, den Konsens im Bundesrat zu suchen. «Ich wünsche mir, dass die Kollegialität unsere Art des Politisierens weiterhin leitet.»

Ausgleich statt Provokation

Was die Besonderheit und die Stärke der Schweiz ausmache, sei der Wille zum Ausgleich - zum sozialen Ausgleich, zum Ausgleich zwischen Parteien, zwischen Stadt und Land, Konfessionen und Sprachen. Dieser Wille verpflichte zur Teilung der Macht und zur Konsenssuche. «Die Schweizerinnen und Schweizer sind gegen Exzesse, Provokationen und den Ausschluss Andersdenkender», sagte Calmy-Rey.

Sie wisse, dass Bescheidenheit und Selbstkritik typisch schweizerische Tugenden seien, fuhr die Bundespräsidentin fort. «Für das nächste Jahr aber wünsche ich uns allen ein bisschen mehr Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen.» Die Schweiz werde es nötig haben.

«Die Schweiz ist keine Insel»

Die Globalisierung habe zu einer Reihe von Risiken geführt, deren Grössenordnung alles Bisherige übertreffe. Als Stichworte nannte die Aussenministerin Armut, Instabilität der Finanzmärkte, Umwelt- und Klimaveränderungen, Terrorismus und Migrationsdruck.

«Diese Risiken sind miteinander verbunden und halten sich nicht an nationale Grenzen», gab die Bundespräsidentin zu bedenken. «Die Welt ist kleiner geworden. Das ist eine Tatsache. Ich kann gut verstehen, dass einem das Angst machen kann. Doch der Rückzug in unsere Berge ist keine Lösung. Die Schweiz ist keine Insel.»

Die Schweiz müsse sich um wichtige Fragen wie Arbeitslosigkeit, Sicherheit oder Umweltschutz kümmern. Aber sie müsse diese Fragen auch in Zusammenarbeit mit anderen Staaten und der internationalen Gemeinschaft angehen.

(fkl/sda)

gestört
hat mich an dieser Rede nur das Wort "weiterhin" im Zusammenhang mit der Kollegialität des Bundesrates. "Zukünftig" wäre ebenfalls passend gewesen. Alles andere hat mir gut gefallen.

Frau Calmy-Rey hat schon immer den Dialog gesucht, nicht umsonst ist sie unsere Aussenministerin. Wäre sie in einer anderen Partei und hätte dasselbe gesagt, würde hier niemand die Aufforderung, der EU beitreten zu wollen, verstehen.

An Menschenrechte:
Ihre Antwort an mich von 07.09 Uhr habe ich vor dem Mittag lesen können. Nach dem Mittag war sie dann gelöscht. Falls Sie das nicht selber veranlasst haben - ich war es auch nicht. Sehr gerne hätte ich zu Ihren Anschuldigungen Stellung genommen.
Folgen den Worten auch Taten?
Mit den Worten bin ich grösstenteils einverstanden. Worauf ich aber gespannt warte, sind die Taten, die diesen vielversprechenden Worten folgen sollten. Kritisch beobachten werde ich, was die neue Bundespräsidentin unter einer starken Regierung versteht, die unser Land brauche? Wenn sich diese Stärke innerhalb ihrer Aufgabe bewegt, so bin ich zuversichtlich. Wenn es aber Behinderung der Justiz wie im Fall Tinner oder im Fall des Rütli-Bombers geht, dann habe ich grosse Vorbehalte gegen eine "starke" Regierung. Auch der Bundesrat hat sich innerhalb seiner Kompetenzen zu bewegen. Die Vorgängerin wollte auch (zu) viel erreichen, der Soll- / Ist-Vergleich in den Medien ist aber sehr ernüchternd.
sorry, Menschenrechte
Sie haben doch sicher ausser den Begriffen "Konsens" und "Rückzug in die Berge" alles verstanden.
Konsens
wir sprehen hier deutsch, verstehe wirklich nicht was konsens sein soll, bin ja nicht dumm, aber bitte erklaeren auf deutsch bin hier geboren und aufgewachsen, so sind meine Eltern, meine Groseltern, meine Urgroseltern usw. Sprechen Sie doch so dass wir es alle verstehen. Was sollen die Eidgenossen, nicht in die Berge gehen, sondern .....was sollen wir denn, die wenigen Eidgenossen, die noch uebrig geblieben sind. Der Rest wir wissen ja alle wer die sind, die kommen ja fast alle vom Alibabaland.
Durch die Blume!
Ab in die EU!

Ich habe Sie schon verstanden Frau Bundesrätin.
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